In Zeiten des omnipräsenten Fachkräftemangels liegt es stärker an Unternehmen denn je, sich vom Arbeitgeber-Wettbewerb abzuheben und damit proaktiv hochqualifizierte Mitarbeiter anzuziehen. Abseits des gezahlten Gehalts, das für Arbeitnehmer nach wie vor Schlüsselkriterium ist, geht das auch über unternehmensspezifische Benefits – wie beispielsweise über ein Mobilitätsbudget.
Abgrenzung gegenüber internen Mobilitätslösungen
Das Mobilitätsbudget sollte nicht mit Benefits wie beispielsweise einer Dauerkarte für den ÖPNV verwechselt werden. Charakteristisch für das Mobilitätsbudget ist der Umstand, dass Mitarbeiter über eben jenes Budget frei verfügen dürfen – und sich damit ebenso Möglichkeiten wie Taxifahrten, Carsharing oder eben den öffentlichen Nahverkehrsmitteln bedienen können. Ein wichtiger Vorteil, der hauptsächlich auf der Arbeitnehmerseite greift, ist daher bereits die hohe implizierte Flexibilität eines Mobilitätsbudgets.
Aus diesem flexiblen Aufbau ergibt sich ein weiterer Vorteil: Arbeitnehmer können ihr Mobilitätsbudget nutzen, um so kosteneffizient und ohne eigene direkte Ausgaben zum Arbeitsplatz und wieder zurück zu ihrem Zuhause zu kommen. Genauso könnte es aber auch im privaten Rahmen oder beispielsweise während Urlaubszeiten zum Einsatz kommen. Unternehmen geben dadurch nicht nur einen wertvollen Benefit, der jeden Mitarbeitenden mit seinem Grundbedürfnis zu Mobilität anspricht, sondern können auch den adminstrativen Aufwand von Mobilitätsangeboten direkt an den Mitarbeitenden abgeben. Den Mitarbeitenden ist es aus offensichtlichen Gründen natürlich lieber, wenn sie über die Art und Weise ihrer Mobilität frei entscheiden dürfen, statt lediglich ein festes Mittel zur Fortbewegung gefördert zu bekommen und folglich dann darauf angewiesen zu sein.
Wirtschaftliche Vorteile
Mobilitätsbudgets bieten eine steuerlich optimierte Lösung für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden. Im Gegensatz zu traditionellen Gehaltserhöhungen, bei denen die progressive Steuerbelastung in Deutschland oft zu geringen Nettozuwächsen führt, ermöglichen Mobilitätsbudgets eine direkte Übertragung des vollen Werts – frei von Steuern und Sozialabgaben, wenn sie für steuerfreie, umweltfreundliche Mobilität wie den ÖPNV verwendet werden.
Beträge über 50 Euro profitieren zudem von einer Steuervereinfachung durch die Pauschalbesteuerung nach § 37b EStG mit 30 %, was sie auch finanziell attraktiv macht.
Zusätzlich vereinfachen Mobilitätsbudgets das unternehmensinterne Rechnungswesen erheblich. Die zeitraubende Bearbeitung von Spesen und Fahrtkostenabrechnungen entfällt, während transparente Nutzungsberichte den administrativen Aufwand minimieren und die internen Kontrollen aufrechterhalten.
Zeitgemäße Positionierung des Unternehmens
Die flexible und bürokratiearme Natur von Mobilitätsbudgets kommt bei den Arbeitnehmern gut an. Diese positive Wahrnehmung kann sich vorteilhaft auf das Employer Branding auswirken und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren, was insbesondere bei der Gewinnung von Fachkräften von Nutzen ist.
Des Weiteren positionieren sich Unternehmen damit stärker gegenüber dem modernen Arbeitsmarkt und ökologischen sowie ökonomischen Herausforderungen. Mobilität wird, wie auch andere Lebensbereiche, fortwährend teurer – Entlastungen direkt an Mitarbeiter weitergeben, kann das auffangen. Gleichzeitig fördern sie umweltfreundliche Verkehrsmittel und bieten eine ökologisch verträglichere Alternative zu einem firmeneigenen Fuhrpark.
Das Mobilitätsbudget ist auch eine Anpassung an die moderne Arbeitswelt
Mobilitätsbudgets eignen sich für Unternehmen jeder Größe und Branche – vom Start-up bis zum internationalen Konzern.Das ist auch dann sinnvoll, wenn Mitarbeiter beispielsweise nur noch unregelmäßig vor Ort sind und sich ihre Remote-Work-Zeit flexibel einteilen. Da schlägt die Flexibilität des Mobilitätsbudgets vorteilhaft durch, allen voran im Vergleich zu Wochenkarten für den ÖVPN, die an starre Zeiträume gebunden sind.