Emsland Stärke GmbH sieht Bedenken wegen Genkartoffel Amflora
Osnabrück. Nach der Zulassung für den kommerziellen Anbau der Genstärkekartoffel Amflora in der EU gibt es offenbar selbst in der Branche erhebliche Zweifel an einer Vermarktung. Nach einem Bericht der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwochausgabe) sieht selbst der nach eigenen Angaben größte Kartoffelstärke-Produzent Deutschlands und der zweitgrößte weltweit, die Emsland Stärke GmbH mit Sitz im niedersächsischen Emlichheim, derzeit von einem Anbau von Amflora ab.
Der Laborleiter des Unternehmens, Henk Jaap Meijer, sagte der Zeitung: «Die ursprüngliche Planung war, im Fall einer Zulassung durch die EU-Kommission den Anbau der Genkartoffel zu starten.» Doch in der Zwischenzeit habe sich die Meinung geändert. Meijer: «Wir sehen zurzeit keine Möglichkeit, Amflora anzupflanzen. Die Konsequenzen wären zu groß.»
Meijer sagte dem Blatt, das Risiko, Geschäftspartner zu verlieren sei zu hoch, «weil es Kunden gibt, die für Grüne Gentechnik nicht offen sind». Die Emsland Stärke GmbH mit sechs Standorten in Deutschland zählt insgesamt rund 800 Mitarbeiter und produziert jährlich etwa 350 000 Tonnen Kartoffelstärke. Die Amflora-Strategie des Unternehmens läuft dem Vorhaben des Chemiekonzerns BASF zuwider, der die Amflora entwickelt hat.
BASF-Sprecherin Britta Stellbrink sagte der Zeitung, der Konzern plane noch 2010 die Ausweitung des kommerziellen Amflora-Anbaus auf «mehrere 100 Hektar in Deutschland, Schweden und der Tschechischen Republik». In Deutschland bleibe es allerdings in diesem Jahr bei einer Fläche von rund 20 Hektar im Ort Bütow in Mecklenburg-Vorpommern.