Sogar 35 Prozent mehr Steinkohle verbrannt
Köln. Der lange, eiskalte Winter und der Aufschwung haben zu einer kräftigen Erhöhung des Energieverbrauchs in Deutschland geführt. Er stieg in den ersten sechs Monaten 2010 um mehr als 5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr und erreichte 243,3 Millionen Tonnen Steinkohle-Einheiten (SKE), wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am Donnerstag in Köln mitteilte. Der Verbrauch an Steinkohle erhöhte sich besonders stark um 35 Prozent auf 32,2 Millionen Tonnen SKE.
Die Stahlindustrie steigerte den Einsatz von Kohle und Koks um knapp 84 Prozent und glich damit den Nachfragerückgang des Jahres 2009 nahezu aus. In der Stromerzeugung nahm der Einsatz von Steinkohle um 23 Prozent zu. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um 14 Prozent auf 58,9 Millionen Tonnen SKE. Nahezu unverändert war der Braunkohleverbrauch mit 25,9 Millionen Tonnen SKE. Der Verbrauch an Mineralöl verringerte sich um 6 Prozent auf 76,3 Millionen Tonnen SKE. Die Steigerung der Preise während des Winters führte zur Zurückhaltung beim Heizöl.
Die erneuerbaren Energien wuchsen um 6 Prozent auf 21,4 Millionen Tonnen SKE. Ihr Anteil am Primärenergieverbrauch stieg damit von 8,7 auf 8,8 Prozent. Dahinter stehen allerdings stark unterschiedliche Entwicklungen. Strom aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank um 7 Prozent, die Windkraft blieb unverändert. Ordentlich zulegen konnten Fotovoltaik (+64 Prozent) und Biogas (+12 Prozent). Der Absatz von Biokraftstoffen wiederum konnte nur knapp das Niveau des Vorjahres erreichen.
Atomkraftwerke lieferten nur 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr und damit 25,6 Millionen Tonnen SKE.