Eine gerötete, juckende oder sogar schmerzende Kopfhaut ist für die Betroffenen meist sehr unangenehm. Kommt es zusätzlich zur Kopfhautentzündung noch zum Haarausfall, bedeutet das oft eine große psychische Belastung. Verschiedene Krankheiten können dafür sorgen, dass die Kopfhaut sich entzündet und ein Ausfallen der Haare begünstigt. Wir klären, welche Ursachen hinter den Entzündungen stecken und welche Therapie geeignet ist!
Was ist entzündlicher Haarausfall und wie grenzt er sich von anderen Formen des Haarausfalls ab?
Von entzündlichem Haarausfall spricht man in der Regel, wenn die Haare infolge einer Kopfhautentzündung oder anderweitigen entzündlichen Prozesse im Körper ausfallen. Dabei fallen die Haare entweder gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt aus oder aber es bildet sich ein fleckenartiges Muster.
Haarausfall aufgrund von einer Entzündung ist sehr selten. Für gewöhnlich hat der Haarverlust andere Ursachen als eine Kopfhautentzündung. Diese sind unter anderem:
- Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie): Diese Form des Haarausfalls kennzeichnet sich durch eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen das männliche Sexualhormon Testosteron bzw. seine aktive Form Dihydrotestosteron. Bei rund 80 % der Männern, die von Haarausfall betroffen sind, handelt es sich um die androgenetische Alopezie. Auch Frauen sind oft davon betroffen. Bei Männern bilden sich in erster Linie Geheimratsecken bis es schließlich zum Tenor kommt. Demgegenüber fallen die Haare bei Frauen vermehrt in der Scheitelregion aus und werden am gesamten Kopf dünner. Zur Behandlung eignet sich z.B. die Rezilin Haarkur. Im letzten Schritt hilft nur noch die Haartransplantation.
- Hormonell bedingter Haarausfall: Besonders bei Frauen ist oft der Hormonhaushalt für den Haarausfall verantwortlich. Der weibliche Körper ist verschiedenen hormonellen Veränderungen ausgesetzt, beispielsweise während/nach einer Schwangerschaft, dem Absetzen der Antibabypille oder der Wechseljahre. Durch die Schwankungen des Östrogenspiegels, der die Haare normalerweise vor dem Ausfallen bzw. der Einwirkung der männlichen Sexualhormone schützt, fallen die Haare verstärkt aus. Meist liegt hier ein diffuser Haarausfall vor, bei dem der Haarverlust sich gleichmäßig auf dem gesamten Kopf verteilt. Auch hier kann eine Behandlung mit pflanzlichen Mitteln wie Rezilin die Haarstruktur stärken und das Ausdünnen verringern.
- Haarausfall durch Vitaminmangel: Fällt das Kopfhaar verstärkt aus, kann das auch an einem Mangel an Vitaminen liegen. Sie sind neben Mineralien und Spurenelementen für die körperlichen Prozesse unverzichtbar und können die Gesundheit beeinträchtigen. Das wirkt sich auch auf das Haar aus. Häufig ist ein Mangel an Vitamin D oder Eisen Ursache für den Haarausfall. Haarausfall oder dünner werdende Haare sind auch Symptome eines Vitamin-B-Mangels.
Bei gesundheitlichen Themen wie Haarausfall sollte man immer mit einem Arzt oder einer Ärztin in Kontakt treten, um mögliche Ursachen zu klären. Vor allem bei Frauen kann Haarausfall viele verschiedene Auslöser haben, die einer ausführlichen Diagnostik bedürfen. Nur so lässt sich für die Betroffenen wenn nötig eine geeignete Therapie festsetzen.
Welche Symptome zeigt eine entzündete Kopfhaut?
Haarausfall ist eines der Symptome einer entzündeten Kopfhaut. Durch die Entzündung werden auch die Haarwurzeln angegriffen, wodurch die Haare dünner werden und schließlich verstärkt ausfallen. Es kommt zu kahlen Stellen und es bilden sich oftmals Narben. Sind die Haarfollikel und Haarwurzeln vollständig zerstört, spricht man auch von einer vernarbenden Alopezie (Alopecia cicatricans).
In der Regel geht eine Kopfhautentzündung mit weiteren, teils schmerzhaften Symptomen einher. Zu den gängigen Symptomen zählen:
- Geschwollene, trockene Kopfhaut, Rötungen
- Juckreiz, leichtes bis starkes Brennen, Schmerzen
- Schuppen
- Blutungen, Nässe, Schorfbildung
- sichtbare Narbenbildung
Welche Ursachen hat eine entzündete Kopfhaut?
Die Ursachen einer entzündeten Kopfhaut können sehr vielfältig sein. Die Entzündung wird häufig durch Autoimmunerkrankungen, Krankheitserreger (z.B. Viren oder Bakterien) oder einen Pilzbefall ausgelöst. Männer und Frauen sind für gewöhnlich gleichermaßen betroffen. Oft sind auch einfach nur aggressive Inhaltsstoffe in Shampoos oder anderen Haarprodukten für eine gereizte und entzündete Kopfhaut verantwortlich.
Dabei sind die genauen Erscheinungsformen und ihr Fortschreiten sehr unterschiedlich. Die Kopfhaut und das Haar können dabei in einem ungleichen Ausmaß betroffen sein. Während einige Krankheiten sich durch entzündliche-narbige Bereiche mit Pusteln und Krusten auszeichnen, bilden sich manche lediglich im Bereich der Stirn-Haar-Grenze oder der Augenbrauen. Im Verlauf ist Haarverlust fast immer eines der Symptome. So unterschiedlich die Krankheiten auch sind, desto variabler gestaltet sich auch die Behandlung bzw. Therapie.
Autoimmunerkrankungen:
Bei einer Autoimmunerkrankung richtet sich das Abwehrsystem des Körpers irrtümlicherweise gegen seine eigenen Zellen. Im Fall des entzündlichen Haarausfalls spezifisch gegen die Zellen der Haarwurzeln und Haarfollikeln. Die Begleiterscheinungen erinnern teils auch an allergische Reaktionen.
Zu den bekannten Erkrankungen, die eine Alopezie auslösen können, zählt zum Beispiel die Knötchenflechte (Lichen ruber). Sie zählt zu den äußerst seltenen chronisch-entzündlichen Krankheiten. Erkennbar ist die Knötchenflechte an den stark juckenden Knötchen, die sich am Haarfollikel bilden. Der Haarausfall ist eine typische Begleiterscheinung, während sich aus den entzündeten Knötchen Narben auf der Kopfhaut bilden.
Auch die frontale fibrosierende Alopezie ist eine Autoimmunerkrankung der Haut, die mit Haarverlust einhergeht. Die Haarfollikel werden hier ebenfalls zerstört, wodurch sich kahle Stellen mit Narben bilden, häufig im Bereich der Stirn. Die Ursache der FFA ist bislang nicht vollends geklärt. Vermutet wird ein hormoneller Zusammenhang, da besonders Frauen in den Wechseljahren von der Erkrankung betroffen sind.
Die wohl bekannteste entzündliche Autoimmunerkrankung ist der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata). Hierbei handelt es sich um eine meist schubweise auftretende, entzündliche Haarausfall-Erkrankung. Die Haare fallen in einem stark abgegrenzten, kreisrunden Bereich aus. Auch wenn es sich vermutlich um eine lokale Entzündungsreaktion des Körpers handelt, geht der kreisrunde Haarausfall für gewöhnlich nicht mit einer Kopfhautentzündung, Jucken oder Hautveränderungen wie Schuppen einher.
Nicht zuletzt zählt auch der chronisch-kutaner Lupus erythematodes zu den entzündlichen Autoimmunerkrankungen. Genauer handelt es sich um eine Unterform der Lupus-Erkrankung, die lediglich die Haut betrifft. Das Krankheitsbild kennzeichnet sich durch scharf begrenzte, schuppende und schmerzhafte Flecken auf der Haut. Der Ausschlag der Haut konzentriert sich meist auf das Gesicht, die Kopfhaut und die Ohren. An den betroffenen Stellen kann es zur Narbenbildung und Haarausfall kommen.
Infektionen:
Häufig sind bakterielle oder virale Infektionen die Ursache für Kopfhautentzündungen und Haarausfall. Sie besiedeln die Kopfhaut oder gelangen in die Haarwurzelkanäle. In Folge reagiert der Körper mit einer Entzündung.
Bei der sogenannten Folliculitis decalvans ist der Haarbalg chronisch entzündet. Die Folge der Entzündung ist Haarverlust mit Narbenbildung (vernarbende Alopezie).
Dringen Pilze in die Kopfhaut ein, reagiert diese oft mit einer Entzündung. Beim Kopfpilz (Tinea capitis) bilden sich in erster Linie gerötete Knötchen um die Haarfollikel. Nach wenigen Tagen zeigen sich Schuppen. Die Kopfhaare werden spröde und es kommt zum Haarbruch. Im Verlauf bilden sich auf der Kopfhaut kreisförmige, kahle Stellen. Die Kopfhaut selbst ist dabei meist gerötet. Auch Symptome wie Jucken und Schmerzen treten auf.
Nicht zuletzt können auch Infektionskrankheiten wie Gürtelrose (Herpes zoster) oder Corona (COVID-19) Haarausfall verursachen. Der Körper versucht die Viren zu bekämpfen, wodurch das Haarwachstum eingestellt wird. Außerdem werden vermutlich Autoantikörper gebildet, die ähnlich wie bei einer Autoimmunerkrankung die körpereigenen Zellen angreifen können oder dafür sorgen, dass die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln eingeschränkt wird. In Folge sterben diese ab und das Haar fällt aus.
Weitere entzündliche Erkrankungen:
Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis oder Schuppenflechte verursachen oft eine entzündete Kopfhaut. Auch bei der Therapie der Erkrankung kommt es oft zu Mikro-Entzündungen, die sich zu kleinen Knötchen oder größeren Entzündungen entwickeln können.
Wie kann man entzündlichen Haarausfall behandeln?
Um die Kopfhautentzündung und den damit verbundenen Haarausfall erfolgreich zu behandeln, ist eine gründliche Diagnose eines Dermatologen bzw. eine Dermatologin die Grundvoraussetzung. Nur, wenn die Ursache gefunden wurde, lassen sich die Entzündungen dauerhaft behandeln. Eine ganzheitliche Therapie ist oft sehr aufwendig und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch Rückfälle gehören hier zum Verlauf dazu.
Bestehende kahle Stellen lassen sich nur durch eine Haartransplantation korrigieren. Sind die Haarwurzeln unwiderruflich geschädigt oder zerstört, wachsen an dieser Stelle keine Haare mehr nach. Die Behandlung mit Haarwuchsmitteln wie Minoxidil oder Finasterid ist hier zwecklos.
Sind nur die chemischen Produkte für die entzündete Kopfhaut verantwortlich, lässt sich das schnell beheben, indem man auf reizarme Shampoos sowie Styling- und Pflegeprodukte zurückgreift. Auch häufiges Haarewaschen sollte verhindert werden, um die Kopfhaut nicht zu reizen und das Austrocknen zu fördern.
Ist aber eine Autoimmunerkrankung oder Infektion verantwortlich für die Entzündungen, müssen diese zwingend behandelt werden, um ein Fortschreiten des Haarausfalls oder mögliche Narben zu verhindern. Bei bakteriellen Infektionen erfolgt die Behandlung mit einem Antibiotikum, bei einem Pilzbefall werden zur Therapie Antimykotika genutzt. Je früher mit der Therapie begonnen wird, desto höher ist die Erfolgswahrscheinlichkeit.
Autoimmunerkrankungen sind für gewöhnlich nicht heilbar. Hier ist es wichtig, mögliche Auslöser zu identifizieren und zu unterbinden. Um gegen die Entzündungen der Kopfhaut vorzugehen, kann auch eine Behandlung mit Kortison sinnvoll sein. Diese können sowohl äußerlich auf die entzündete Kopfhaut aufgetragen werden, als auch oral eingenommen werden.
Grundsätzlich richtet sich die Behandlung nach dem individuellen Verlauf der Erkrankung. Symptome wie Juckreiz und Schmerzen sollen ebenso verringert werden wie optische Beeinträchtigungen durch kahle Stellen. Eine ausführliche Beratung ist äußerst wichtig, auch können unter Umständen ergänzende Maßnahmen wie eine Haartransplantation für gute Ergebnisse sorgen.
Hier etwas zu diesem Satz:
„Nicht zuletzt können auch Infektionskrankheiten wie Gürtelrose (Herpes zoster) oder Corona (COVID-19) Haarausfall verursachen. Der Körper versucht die Viren zu bekämpfen, wodurch das Haarwachstum eingestellt wird.“
Sind die Resourcen zur Virenbekämpfung knapp, spart der Körper an anderen Stellen, daher z.B Haarausfall.
Leider steht in der Publikation nicht, was zu Virenbekämpfung benötigt wird, das ist nämlich Vitamin-D.
Ein Mangel an diesen sorgt für Haarausfall.
Warum Vitamin-D bei Erkrankungen verbraucht wird hat schon eine Studie aus Kopenhagen 2010 geklärt.
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Ist eine T-Zelle mit einem Krankheitserreger konfrontiert, fährt sie eine Art Signaleinrichtung oder „Antenne“ – einen Vitamin-D-Rezeptor – aus, mit dem sie nach dem Vitamin sucht. Die T-Zelle benötigt das Vitamin D also dringend. Fehlt es, wird die Aktivierung der Zelle eingestellt. Kann die T-Zelle nicht auf ausreichend Vitamin D im Blut zugreifen, findet nicht mal ansatzweise eine Mobilisierung statt.“
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https://cordis.europa.eu/article/id/31850-more-sun-means-a-better-immune-system/de
Bei einer Erkrankung mit hoher Virenlast(COVID-19), wird viel Vitamin-D verbraucht, so dass es während der akuten Erkrankung zu einem Mangel kommen kann.
Wenn man diese Erkrankung trotz Magel überlebt, und diesen danach nicht schnell ausgleicht, kann es zu Haarausfall
aber auch zu Autoimmunerkrankungen kommen, da noch Viren in den Organen zurückblieben.
Es ist also wichtig, nach einer Erkrankung Vitamin-D zu suppplementieren, damit das nicht passiert.
4000 I.E Täglich gelten nach EU recht als sicher. Für kurze Zeit mehr zu nehmen ist aber besser (20 Tage täglich 10.000 I.E)
Ich habe Neurodermitis und diese fiesen Entzündungen auf der Kopfhaut. Ich habe sie zum Glück in den Griff bekommen, allerdings wachsen nun stellenweise meine Haare nicht mehr. Ich habe von einer Freundin einen großartigen Tipp bekommen und einen Termin bei einer Praxis gemacht, die Haartransplantationen anbieten. Dieser Schritt wird wenigstens mein Aussehen wieder aufwerten.