Strenge Visabestimmungen verhindern, dass sich gut ausgebildete, arbeitserfahrene Freiwillige in Deutschland sozial engagieren. Wir müssen unsere Visapolitik überarbeiten und ein Freiwilligenvisum einführen, lautete daher die Empfehlung von entwicklungspolitischen Organisationen bei einer Anhörung im Unterausschuss für Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages am 4. Juni 2014, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit mit.
Seit Herbst 2013 steht das von der Bundesregierung geförderte Weltwärts-Programm auch Freiwilligen aus Schwellen- und Entwicklungsländern offen. Doch die Voraussetzungen für ein Visum schließen einen Großteil der Interessierten aus. Nach einer Studie der Universität Heidelberg kommt es „bezüglich der Visa sehr häufig zu Komplikationen“.
Hierzu erklärt Heiner Häntze, Geschäftsführer von VoluNation: „Viele Interessierte haben aus finanziellen Gründen keine Chance, ein Visum für Freiwilligenarbeit in Deutschland zu bekommen. Wer kann es sich schon leisten, mehrfach in die Hauptstadt seines Landes zur deutschen Botschaft zu fahren, nur weil die Dokumente persönlich vorgelegt werden müssen?“
Andere europäische Länder wie Norwegen und Frankreich haben einfachere Regelungen für Freiwillige und bieten darüber hinaus in vielen Entwicklungsländern Anlaufstellen für Freiwillige an.