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Experten halten Angst vor Rezession für unbegründet

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Unternehmer sehen kein Ende des XXL-Aufschwungs und raten von Schwarzmalerei ab

Berlin (dapd). Das an den Märkten befürchtete Ende des Wirtschaftsaufschwungs ist nach Ansicht von Unternehmern und Konjunkturforschern zumindest in Deutschland nicht zu erwarten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte am Sonntag im ZDF, sie sehe nichts, was auf eine Rezession in Deutschland hindeute. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erwartet trotz der Flaute im zweiten Quartal, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr ähnlich stark wachsen wird wie 2010. Die Börsen sind in den vergangenen Tagen heftig abgestürzt, weil ein Rückfall in die Rezession in Europa und den USA befürchtet wird.

BIP-Schwäche wegen Atom-Moratorium

Nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts geht die BIP-Schwäche zwischen April und Ende Juni auf das Atom-Moratorium zurück. Das Abschalten von sieben Kernkraftwerken habe das Wirtschaftswachstum ausgebremst, sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen der „Bild“-Zeitung (Samstagausgabe). Ohne die Stilllegung wäre das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Vierteljahr um 0,2 Prozentpunkte höher ausgefallen. Der Anstieg um 0,1 Prozent sei also keine Stagnation, sondern hervorgerufen durch das Herunterfahren der Meiler, erklärte Carstensen. Die Aktion habe die Energieerzeugung um 50 Prozent und auf den tiefsten Wert seit 1991 fallen lassen.

Hundt kann keine Ende des Booms erkennen

Hundt sagte dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstagausgabe), er rechne für das Gesamtjahr mit einem Wachstum von mehr als drei Prozent. Das schwache zweite Quartal mit 0,1 Prozent sei im Lichte des unerwartet guten ersten Quartals mit 1,3 Prozent Wachstum zu bewerten. „Unsere Konjunkturdaten zeigen, dass wichtige Wirtschaftszweige – die Automobil- und Zulieferindustrie, der Maschinenbau und die chemische Industrie – stark bleiben“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände.

Commerzbank-Privatkundenchef Martin Zielke sagte dem „Focus“: „Wir haben ein schwächeres Quartal gesehen, dennoch steht Deutschland relativ gesehen robust da.“

SAP-Chef sieht „viel Schwung in den Unternehmen“

Von Schwarzmalerei hält auch SAP-Chef Jim Hagemann Snabe nichts. „Es ist viel Schwung in den Unternehmen“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wenn ich von Gesprächen mit Unternehmen komme, in denen wir über Wachstum und Investition in Innovationen reden, und schalte danach das Radio an, dann wundere ich mich häufig: Das passt so gar nicht zusammen mit unseren realen Erfahrungen.“

An einen weltweiten Stimmungsumbruch glaubt der Konzernchef nicht. Es komme darauf an, die längerfristigen Trends zu sehen. Das Wachstumstempo von Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien und China werde weiterhin hoch bleiben. „Wir in Europa dürfen nur nicht die Zuversicht verlieren und durch unsere inneren Probleme den Bedeutungsverlust in der globalen Ökonomie beschleunigen.“

SAP selbst habe mit einem Umsatzplus von 35 Prozent ein extrem starkes Quartal abgeliefert, sagte Hagemann Snabe. „Wir wollen am oberen Ende unserer Prognose landen, darauf deuten alle Zahlen hin.“

Auftragsrekorde dank Börsensturz

Unterdessen profitiert der Online-Broker Comdirect von den aktuellen Turbulenzen an den Börsen. Die Commerzbank-Tochter rechnet mit einem Spitzenergebnis für das laufende Jahr. „Der bisherige Rekord liegt bei 90,5 Millionen Euro aus dem Jahre 2007. Wir sind zuversichtlich, dass wir das übertreffen“, sagte Finanzvorstand Christian Diekmann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die Panik an den internationalen Börsen belastet das Unternehmen nicht – im Gegenteil: „Die vergangenen Wochen waren einige der besten seit der Gründung unseres Unternehmens“, sagte Diekmann. „An manchen Tagen wurde dreimal so viel gehandelt wie an durchschnittlichen Handelstagen.“

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