Experten halten Vollbeschäftigung in Deutschland für möglich
Bonn. Das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) hält Vollbeschäftigung in Deutschland weiter für möglich. Dafür sind allerdings eine Reihe von Reformen notwendig, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Strategiepapier hervorgeht. Vor allem die Beschäftigungschancen von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen müssten deutlich verbessert werden. Hierzu sei ein neues sozialstaatliches Denken nötig, das auf dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung aufbaut.
Zudem sollten neue Initiativen in der Bildungspolitik gestartet werden. Die Festlegung auf den Schulzweig sollte beispielsweise später erfolgen als bisher. Das duale Ausbildungssystem könne verkürzt werden. Studiengebühren sollten als Graduiertensteuer erst nach Studienabschluss erhoben werden.
Sozialleistungen für Kinder sollten primär in Form von Gutscheinen gewährt werden. Darüber hinaus schlägt das IZA unabhängig agierende Job-Center und eine stärkere Ausrichtung der Zuwanderung an den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands vor. Mit Hilfe von Auswahlsystemen für dauerhafte Zuwanderer und Marktelementen für die Zulassung befristeter Arbeitsmigranten könne der ökonomische Nutzen der Zuwanderung wesentlich vergrößert und ein zusätzlicher Impuls für die Verwirklichung von Vollbeschäftigung gegeben werden.