Der Kampf mit Fake-Produkten: Für immer mehr Marken ein dringliches Problem
Ob Gucci, Nike oder Apple – jede große Marke kämpft mit günstigen Fake-Produkten aus dem asiatischen Raum. Während Hersteller in Indien und China durch die illegalen Exporte nach Europa das große Geld wittern, haben etablierte Marken mit enormen Umsatzverlusten zu kämpfen. Dass auch immer mehr deutsche Brands sich mit billiger Konkurrenz konfrontiert sehen, liegt nämlich auch am steigenden Interesse der Käufer.
Rechtslage klar, Umsetzung oft schwierig
Wenn Marken mit Fake-Produkten zu kämpfen haben, ist die Rechtslage eigentlich ganz eindeutig. Herstellern ist es verboten, Plagiate zu produzieren und diese dann in Umlauf zu bringen. Neben Geldbußen können hier auch Gefängnisstrafen drohen. Anders sieht es hingegen für Privatpersonen aus. Für Privatpersonen ist es nicht strafbar, eine Markenfälschung zu kaufen. Wenn Unternehmen auf Produktpiraterie aufmerksam werden, ist die umgehende Zusammenarbeit mit einem Anwalt für Markenrecht zu empfehlen. Die praktische Umsetzung und auch die Vollstreckung von Urteilen gestalten sich nämlich schwierig, da die meisten Plagiatshersteller im Ausland sitzen. China, Indien und Co. haben in der Regel auch kein großes Interesse daran, die Fake-Produktion zu stoppen. Immerhin wird durch die Nachfrage aus Europa und den USA die eigene Wirtschaft angekurbelt, ohne dass Marken in besagten Ländern einen Schaden nehmen.
Fake-Produkte werden immer beliebter
In den letzten Jahren erfreuten sich illegale Hersteller über große Gewinne. In Europa und den USA steigt die Nachfrage nach günstigen Kopien für teure Marken nämlich immer weiter an. Das gilt zumindest dann, wenn es sich um Mode und Accessoires handelt. Ob Gürtel, Hose oder gar die Uhr – die Kopien von Herstellern aus Asien werden immer besser und sind nur bei genauem Hinsehen vom Original zu unterscheiden. Da Kleider bekanntlich Leute machen, braucht es heutzutage auch große Brands, um dazuzugehören. So zumindest das Narrativ der Werbung, mit dem sich Luxushersteller oder teure Sportbrands nun aber selbst einen gewissen Schaden zugefügt haben. Die Maschinerie mit den Fake-Produkten läuft so gut wie nie zuvor und dazu tragen auch Influencer bei. Über TikTok und Instagram werden immer wieder ausländische Onlineshops mit Tausenden von gefälschten Markenprodukten beworben. Die Bestellung ist einfach und die Produkte sehen am Ende auch noch richtig gut aus. Wer kein Markenexperte ist, kann den Unterschied zwischen echtem Produkt und Fälschung im Alltag kaum erkennen.
Mammutaufgabe für den Zoll
Nahezu alle Fake-Produkte werden aus dem EU-Ausland importiert und müssen so zwangsläufig durch den deutschen Zoll. In einer perfekten Welt würden die Beamten nun alle illegal eingeführten Waren erkennen, beschlagnahmen und zerstören. Jedoch kommen tagtäglich so viele Waren und Güter in Deutschland an, dass eine exakte Kontrolle unmöglich geworden ist. Bei Stichproben werden immer wieder Fake-Produkte ausfindig gemacht und im Anschluss zerstört. Das Risiko liegt dabei in der Regel aber voll und ganz beim Käufer. Die Ware muss in den meisten Fällen im Vorhinein bezahlt werden und eine Rückerstattung wird bei einer Beschlagnahmung durch den Zoll auch nicht angeboten. Selbst ein großer Schlag gegen die Produktpiraterie beeindruckt die kriminellen Drahtzieher nicht. Immerhin gibt es am nächsten Tag schon wieder die Möglichkeit, sehr viel Geld mit der Imitation von Markenprodukten zu verdienen.