Hamburg – In der aktuellen Tarifauseinandersetzung zwischen verdi und dem Krankenhausarbeitgeberverband Hamburg drohen wichtige Fakten aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verschwinden. So zeigen internationale Vergleiche von McKinsey, dass in Deutschlands Kliniken die höchste Arbeitsverdichtung herrscht. Dies ist keine Besonderheit bestimmter Träger, sondern ein deutschlandweites Problem. Die Arbeitsverdichtung belastet die Belegschaften aller Krankenhäuser und hat zur Folge dass man überall unzufriedene Mitarbeiter findet. Im Vergleich der Industrienationen gesteht das deutsche Gesundheitssystem den Kliniken deutlich weniger Personal zu, als im Durchschnitt der OECD-Länder.
Dr. Ulrich Wandschneider, Vorsitzender der Asklepios Konzerngeschäftsführung, erklärt dazu: „Asklepios begegnet den daraus erwachsenden Herausforderungen mit einer Reihe von Maßnahmen. Bei uns kommen pro Jahr 146 Patienten auf einen Arzt. In vergleichbaren Kliniken kommen im Bundesschnitt 156 Patienten auf einen Arzt.“ Ein Arzt bei Asklepios hat also eher mehr als weniger Zeit für den einzelnen Patienten. Das gleiche gilt für die Pflegekräfte, die in den Asklepios Kliniken im Schnitt sogar leicht weniger Fälle betreuen müssen als im Vergleich mit anderen Klinikverbünden.
Jeder Fehler ist einer zu viel
Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus unternimmt Asklepios zudem besondere Anstrengungen bei der medizinischen Qualität. Dr. Roland Dankwardt, medizinischer Direktor und Konzerngeschäftsführer bei Asklepios erläutert: „Das Qualitätsmanagement von Asklepios will nicht nur Fehlerursachen nachträglich abstellen. Ein Extra-Programm („CIRS“) fahndet sogar proaktiv nach möglichen Fehlern, die zwar noch niemand begangen hat, die aber von vornherein ausgeschlossen werden sollen.“ Dabei melden Mitarbeiter, auf eigenen Wunsch anonym, Ereignisse oder Schwachstellen, die unter Umständen die Patientensicherheit gefährden könnten. Die eingegangenen Meldungen werden systematisch erfasst und durch Maßnahmen zur Verbesserung und Fehlervermeidung genutzt. Auf dieser Grundlage konnten beispielsweise im vergangenen Jahr rund 800 Verbesserungsmaßnahmen realisiert werden. Dr. Wandschneider: „Keine Klinik auf der Welt vermag es beim gegenwärtigen Stand von Medizin und Wissenschaft, fehlerfrei zu arbeiten. Aber wir setzen alles daran, Fehler zu vermeiden, weil uns jedes einzelne Schicksal berührt.“ Außer Asklepios betreiben bisher weit weniger als die Hälfte der Kliniken in Deutschland einen solchen Aufwand. Sicherheits-Programme wie diese werden nicht vom Gesundheitssystem honoriert, ein Klinikträger muss diese Aufwendungen hierfür aus eigener Kraft stemmen.
Patientensicherheit
Patientensicherheit erfordert Orientierung und Vergleich mit anderen: Aus diesem Grund war Asklepios Gründungsmitglied von qualitätskliniken.de. Dieses Portal erlaubt den transparenten Vergleich einer Vielzahl von Kennwerten zur Behandlungsqualität und Sicherheit zwischen verschiedenen Krankenhausträgern. 44 Prozent der Asklepios Kliniken liegen hier im oberen Viertel der besten Kliniken. Damit ist Asklepios fast doppelt so gut, wie der Durchschnitt. Diese Platzierungen belegen zum einen den Erfolg der Qualitätssicherungsmaßnahmen von Asklepios, zum anderen legitimieren sie auch die hohen Investitionen, die Asklepios in Qualitäts- und Sicherheitssysteme steckt. Eine systematische Eigen-Kontrolle der Behandlungsqualität, die Begutachtung durch externe und unabhängige Organisationen und Zertifizierungsstellen von EFQM (European Foundation for Quality Management) bis hin zum „Krankenhaus-TÜV“ KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) führen dazu, dass der medizinische Standard der meisten Asklepios Kliniken über dem Durchschnitt liegt.
Ist Pflege-Qualität wichtig und messbar?
Die meisten Klinikmitarbeiter sind in die Pflege tätig und haben am häufigsten Kontakt zu den Patienten. Das zeigt ihre Bedeutung für Klinik, Patienten, Gesundheitssystem und auch den laufenden Tarifkonflikt. Eine in der Fachwelt anerkannte Messgröße zur Beurteilung der Pflegequalität ist der sogenannte „Dekubitusstatus“. Vereinfacht gesagt geht es dabei um die Frage, wie viele Patienten sich im Lauf eines Klinikaufenthalts wund liegen. Dekubitus kann durch sorgfältige Pflege vermieden oder eingegrenzt werden. Dies erfordert einen hohen pflegerischen Einsatz. Asklepios schneidet bei der Dekubitusrate deutlich besser ab, als der Durchschnitt der Kliniken in Deutschland.
Hohes Engagement für Personal und hohe Ausgaben für Material
Die Belegschaft genießt bei Asklepios einen hohen Stellenwert. Das lässt sich unmittelbar an der Personalkostenquote ablesen: Bereits heute wendet Asklepios mehr als 60 Prozent seines Umsatzes für Personalkosten auf, deutlich mehr als die meisten großen Klinikverbünde. Neben diesem monetären Ausdruck der Bedeutung sind Qualifikation und Wohlbefinden der Mitarbeiter, gerade angesichts der Arbeitsbelastung, für Konzerngeschäftsführung und Asklepios Gesellschafter ein zentrales Fokusthema. So gibt es in den Kliniken Präventionsbeauftragte, Gesundheitsinitiativen wie „Asklepios aktiv“ mit Lauftreffs und anderen Aktionen sowie Vorgaben für gesunde Mahlzeiten in den Betriebskantinen. Beim Material wird ebenfalls nicht gespart. Mit Aufwendungen in Höhe von rund 22 Prozent der Einnahmen ist dieser erhebliche Kostenblock auch bei Asklepios branchenüblich.
Quelle: ots