Faurecia rückt mit dWorks noch näher an deutsche Autobauer Ideenwerkstatt zur Entwicklung zukünftiger Sitzsysteme für europäische Automobilindustrie in München eröffnet
München (ots) – Faurecia, sechstgrößter Automobilzulieferer weltweit, hat gestern dWorks, eine Denkfabrik für die Erforschung und Entwicklung von Autositzen, in München eröffnet. Ziel der dWorks-Ideenwerkstatt ist es, europäische Automobilhersteller bei der Entwicklung innovativer Konzepte bis zur Marktreife zu unterstützen. Unter dem Dach von dWorks arbeiten zukünftig Designer, Ingenieure und Marketingspezialisten gemeinsam in einer offenen und unabhängigen Atmosphäre an der Konzeptionierung von Autositzen.
„Im Rahmen von dWorks sollen unsere Mitarbeiter auch das reichhaltige und lebendige akademische und fachliche Umfeld aus Universitäten, Instituten, Technologieunternehmen und Startups im Raum München nutzen, um Sitzideen zu entwickeln, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren umgesetzt werden können“, sagte Dr. Olaf Biedermann, Leiter Innovation Europa bei Faurecia Automotive Seating.
Die Wahl des Standorts für dWorks fiel auf München aufgrund der zentralen Lage in Europa und der Nähe zu mehreren wichtigen deutschen Automobilherstellern, zahlreichen Technologieunternehmen, dem German Silicon Valley Accelerator sowie renommierten Universitäten. dWorks ist die jüngste Ergänzung eines Netzwerks aus Ideenwerkstätten, die Faurecia unter der Bezeichnung xWorks weltweit eingerichtet hat: Neben dem Think Tank WestWorks in Holland im US-Bundesstaat Michigan (2006) und EastWorks im chinesischen Shanghai (2011) gibt es in Palo Alto in Kalifornien zudem eine xWorks-Außenstelle zur Zusammenarbeit mit Startup-Unternehmen im Silicon Valley. Damit bündelt xWorks die Kompetenzen von besonders innovativen Spezialisten weltweit.
Die xWorks-Niederlassungen befassen sich mit Innovationen, der Analyse globaler Trends und Marktforschung und unterstützen dabei die neun Forschung-und-Entwicklungs-Standorte von Faurecia Automotive Seating in Nord- und Südamerika, Europa und Asien.
Ein offener Innovationsprozess
Jedes xWorks-Zentrum analysiert seinen regionalen Markt in Kooperation mit dem jeweiligen akademischen und technischen Umfeld, um so gezielt Möglichkeiten zur Entwicklung von Autositzen in der betreffenden Region zu nutzen. Obwohl sich die xWorks-Denkfabriken in erster Linie mit Autositzen befassen, haben die Mitarbeiter ein Verständnis vom ganzheitlichen Fahrzeug und wissen, wie Sitze mit den anderen Systemen zusammenspielen. So können die xWorks-Standorte auch mit Blick auf das Design von Fahrzeugen einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung spezifischer Produkte leisten.
Der xWorks-Prozess beruht auf sehr offenen Produktenwicklungsprinzipien. Die einzelnen xWorks-Standorte nutzen zu 80 Prozent dieselben Prozesse, wobei jeder Standort in Sachen Projektumsetzung, Zusammenarbeit und Wachstum eigene Schwerpunkte setzt, um das jeweilige Umfeld optimal zu nutzen. Zum dWorks-Standort gehören auch eine kleine Werkstatt sowie Platz für mehrere Simulatoren, Modelle und Fahrzeuge.
„Sämtliche Projekte sollen offen und in der Gruppe verfolgt und nicht auf dem Rechner Einzelner versteckt werden, so dass sich alle daran beteiligen können“, erläuterte Robert Fitzpatrick von dWorks, Advanced Innovation Manager für Faurecia Automotive Seating. „Wir nutzen auch die 3D-Technik zu unserem Vorteil, indem wir entsprechende Modelle bauen, um Konzepte und ihre Umsetzbarkeit so schnell wie möglich beurteilen zu können. Das hilft uns dabei, die Ausrichtung von Projekten festzulegen. Sehr wichtig für uns ist auch der offene kritische Umgang miteinander, damit die besten Ideen gefördert und die Projekte gestärkt werden.“
„Zum Instrumentarium der Denkfabrik gehören zudem mehrtägige Workshops, bei denen ein Faurecia-eigener Ideenfindungsprozess zum Einsatz kommt. Den Workshops geht eine mehrwöchige Analyse kommerzieller, kundenbezogener und technologischer Aspekte voraus. An den Workshops nehmen Spezialisten aller Bereiche innerhalb von Faurecia Automotive Seating teil“, erläuterte Dr. Olaf Biedermann.
Sanfte Landezone für Startups – auch außerhalb der Automobilbranche
Faurecia sieht xWorks auch als „sanfte Landezone“ für junge Technologieunternehmen, die sich im Automobilbereich engagieren wollen – was ohne starken Partner aus dem Zulieferbereich in der Regel schwierig ist. xWorks ist außerdem interessiert an Technologien aus anderen Bereichen wie Unterhaltungselektronik und Gesundheitsfürsorge. So arbeitet Faurecia bereits mit mehreren Technologie-Startups außerhalb des Automobilsektors zusammen, beispielsweise in der Entwicklung einer innovativen Methode zur Insassenerfassung mit Sensoren. Dabei wird eine bisher in der Automobilindustrie nicht verwendete Technologie genutzt.
Die Prozesse und Kooperationen im Rahmen der xWorks-Denkfabriken haben in den letzten Jahren zur Entwicklung von Sitzen geführt, die auf besonders viel Anerkennung gestoßen sind. Hierzu gehört beispielsweise der Luxussitz OASIS, eine auf die individuellen Bedürfnisse des Reisenden angepasste Umgebung, die gleichzeitig als High-Tech-Büro, Entertainment-Center und Massagesitz dient. OASIS entstand aus einer umfassenden Analyse des Premiummarktes in China und wurde dann mit deutscher Technologie umgesetzt.
xWorks war zudem an der Entwicklung des innovativen Performance Seat beteiligt. Mit seiner leichten Rückenlehnenstruktur aus Verbundwerkstoffen, seinem Polstermodul aus Kunststoff und den dazugehörigen Bezügen passt sich der Sitz der jeweiligen Haltung, Körpergröße und Körperform von Fahrer und Beifahrer an. Entwickelt wurde der Performance Seat für einen Markt, der damals acht Jahre in der Zukunft lag. Urban Rhythm einschließlich passender Rückenlehne, Polster und Kopfstütze ist ebenfalls ein innovatives Vorzeigeprojekt von xWorks – genauso wie SmartFit[TM], ein Sitz, bei dem mit einem Smartphone die Maße des Fahrers erfasst werden und der sich dann automatisch an eine möglichst komfortable Sitzposition anpasst.
Offene Türen für Automobilhersteller
Faurecia ist in der Lage, zur Ergänzung der xWorks-Teams auch auf externe Spezialisten zurückzugreifen, so dass immer die richtigen Experten an den jeweiligen Projekten arbeiten. Das dWorks-Team arbeitet bereits an der Erfassung von Verbraucherwünschen als Grundlage zur Ausgestaltung zukünftiger Projekte und untersucht dabei Strukturen und Mechanismen für die Entwicklung zukünftiger Sitze. Die Mitarbeiter in München öffnen ihre Türen gerne für Meetings und Workshops von Kunden und sehen sich als aktiver Partner europäischer Automobilhersteller.
„Unser Ziel ist es, Autoherstellern bei der Entwicklung von Konzepten zur Marktreife zu unterstützen und ihnen Innovationen vorzustellen, an die sie selbst bisher nicht gedacht haben“, sagte Robert Fitzpatrick. „Mit dWorks wollen wir nicht einfach aktuellen Trends folgen, sondern eine Vorreiterrolle in der Branche einnehmen und unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.“
Faurecia ist einer der weltweit führenden (Nr. 6 weltweit) Automobilzulieferer in vier bedeutenden Bereichen: Technologien zur Emissionskontrolle, Autositze, Innenraumsysteme und Automotive Exteriors. Die Gruppe erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 17,4 Milliarden Euro. Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte Faurecia 94.000 Mitarbeiter in 34 Ländern an 320 Standorten (davon 30 F&E-Zentren). Faurecia ist an der NYSE Euronext Paris und am OTC-Markt der Vereinigten Staaten von Amerika notiert. Näheres darüber finden Sie auch unter: www.faurecia.com