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Aufsichtsrat: Ferrostaal-Chef Mitscherlich muss gehen

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Essen. Der wegen einer Korruptionsaffäre in die Kritik geratene Vorstandschef der Ferrostaal AG, Matthias Mitscherlich, ist von seinem Posten abberufen worden. Dies entschied der Aufsichtsrat der Ferrostaal AG am Montag, wie das Unternehmen mitteilte. Der Aufsichtsrat sah den Angaben zufolge diesen Schritt als notwendig an, um den Weg für einen «Neuanfang des Unternehmens zu ebnen». Die Position des Vorstandsvorsitzenden werde «sehr zeitnah neu besetzt werden». Laut Medienangaben gibt es drei Kandidaten, die als Nachfolger in Frage kommen.

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen insgesamt rund ein Dutzend Beschuldigte des Konzerns, darunter auch Mitscherlich. Das Essener Unternehmen, das oftmals für andere deutsche Konzerne Großaufträge anbahnt und abwickelt, soll über Jahre hinweg 180 Millionen Euro für Berater ausgegeben haben. Kronzeuge ist ein langjähriger Ferrostaal-Angestellter aus Schwaben, der in Augsburg angeklagt ist. Er hat zugegeben, von einem kleineren Zulieferer Schmiergeld kassiert zu haben. Nach seinen Aussagen hat Ferrostaal systematisch bestochen, so in Portugal, Griechenland, Ägypten, Kolumbien, Argentinien und Indonesien.

Die Staatsanwaltschaft war bei einer Durchsuchung in der Konzernzentrale unter anderem auf einen von Mitscherlich unterschriebenen Überweisungsauftrag in Höhe von elf Millionen Euro gestoßen. Nach dem Verdacht der Ermittler ist diese Summe eine weitere Schmiergeldzahlung gewesen.

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