Finanzministerium rechnet mit nur kurzer Wachstumsdelle
Berlin (dapd). Die Abkühlung der deutschen Konjunktur im Winter wird nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums nur vorübergehend sein, aber dennoch das Wachstum im kommenden Jahr dämpfen. Für eine nur temporäre Schwächephase spreche etwa, dass sich die mit dem Ifo-Index ermittelten Geschäftserwartungen der Firmen zum dritten Mal in Folge verbessert hätten, schrieb das Ministerium in seinem am Freitag in Berlin veröffentlichten Monatsbericht. Auch andere Indikatoren zeigten überraschend eine positive Tendenz.
„Damit bestehen gute Chancen, dass nach der Konjunkturdelle im Winterhalbjahr die wirtschaftlichen Auftriebskräfte wieder stärker werden“, hieß es in dem Bericht. Die aktuellen Konjunkturdaten signalisierten aber „einen ungünstigen Einstieg“ der deutschen Wirtschaft in das Schlussquartal 2012. So sei die Aktivität der Industrie sei wegen der geringeren Auslandsnachfrage gesunken.
„Die Abwärtstendenz der vorlaufenden Stimmungsindikatoren beziehungsweise deren niedriges Niveau deuten auf eine konjunkturelle Abkühlung im Winterhalbjahr hin, die das für das Jahr 2013 zu erwartende Wirtschaftswachstum dämpfen wird“, schrieb das Ministerium.
Mehrere Wirtschaftsinstitute hatten zuletzt eine Konjunkturschwäche für das vierte Quartal vorhergesagt und ihre Erwartungen für das kommende Jahr zurückgenommen. Die Bundesregierung hat bislang ein Wachstum von einem Prozent für 2013 prognostiziert.