Hamburg – Als Gäste des PR Club Hamburg diskutierten Harald Ehren (fischerAppelt PR Agentur), Prof. Dirk Lewandowski (HAW Hamburg), Bruno Schmidt (Schmidt & Schulz SEO Agentur) und Patrick Schulz (Schmidt & Schulz SEO Agentur) unter der Moderation von Torsten Panzer (Vorstandsvorsitzender PR Club Hamburg) über Online Reputation und was man tun kann, wenn der eigene Ruf bei Suchmaschinen ramponiert ist. Die Veranstaltung fand am 24.10.2013 im Amerikazentrum Hamburg statt.
Suchmaschinen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Besonders die im Jahr 1998 gestartete Google-Suche hat die Suchmaschinen-Welt im Sturm erobert. Laut einer Studie der Universität Mainz verwenden über 90 Prozent der deutschen Nutzer den beliebten Suchdienst. Seit einigen Jahren bietet Google seinen Nutzern eine Funktion, die eigene Suchworte unaufgefordert vervollständigt. Diese Autovervollständigung ist dynamisch und beruht auf Popularität. „Vorschläge werden algorithmisch auf Basis häufiger Suchanfragen generiert“, so Informationsdesigner Schulz.
In der Autovervollständigung sieht Prof. Lewandowski einen Service, der hilfreich bei einer Suche sein kann, aber auch mit Vorsicht zu genießen ist. „Informationssuchende lassen sich leicht von den Suchvorschlägen steuern“, meint Lewandowski. Informationskompetenz ist erforderlich, wenn Die eigene Suche durch vorgeschlagene Kombinationen in einen völlig neuen – teilweise auch absurden – Kontext gerückt wird. Mit der Auswertung dieser Vorschläge sind Nutzer alleine gelassen und sie müssen lernen, den Vorschlägen nicht zu viel Vertrauen entgegen zu bringen.
Besonders problematisch wird es, wenn in der Autovervollständigung negative und rufschädigende Wörter auftauchen und eine Stigmatisierung stattfindet. Ebenso wie unerwünschte Suchergebnisse lassen sich diese nicht ohne rechtlichen Beistand löschen. „In diesem Fall gilt es, mit positiven Beiträgen gegenzusteuern und die eigenen Einträge durch geschickte Suchmaschinenoptimierung prominent zu platzieren“, empfiehlt Schulz.
„Technische Aspekte alleine sind aber nicht die Lösung für einen langfristigen Erfolg im Netz“, meint Ehren. Für einen langfristigen Erfolg und eine gute Online Reputation muss man ein authentisches Profil auf Basis einer ehrlichen Bestandsaufnahme aufbauen und schärfen. Das gilt für Einzelpersonen ebenso wie Unternehmen, denn jeder, der sich im Netz bewegt ist aus Ehrens Sicht ein Produkt. „Man sollte sich gut überlegen, wie man wahrgenommen werden möchte und dem Netz kontinuierlich Futter geben“, so der Media-Coach.
Auch Webdesigner Schmidt spricht sich für den Aufbau eines soliden und authentischen Online-Profils aus. Auf dieser Grundlage ließen sich Krisen frühzeitig erkennen und kontroverse Diskussionen glaubhaft meistern. Bei negativen Publikationen empfiehlt Schmidt, ehrlich und offen mit den verantwortlichen Journalisten in Kontakt zu treten und an die Fairness zu appellieren, negative Beiträge aus dem Netz zu nehmen, wenn einer Person Unrecht widerfahren oder eine negative Angelegenheit verjährt ist.
Quelle: ots