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Leere Flugzeuge: Airlines und Umweltaktivisten kämpfen gemeinsam

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Um Ihre Start- und Landerechte nicht zu verlieren, halten Fluggesellschaften ihren Betrieb weitgehend aufrecht. Leere oder halbleere Flüge werden aufs Schärfste kritisiert. Erstmalig sind sich die Fluggesellschaften und Umweltaktivisten in einem Punkt einig: Diese Praxis ist im Hinblick auf die Klimasituation schlicht und einfach absurd.

Die aktuelle Situation

Seit dem Beginn der Covid Pandemie ist die Flugbranche in großen Schwierigkeiten. Zahlreiche Flüge wurden annulliert, und tausende von Passagieren mussten einen Flugausfall oder Flugverspätungen hinnehmen. Um die Weihnachtszeit stieg die Anzahl der Reisenden kurz an. Nun ist aufgrund der Omikron-Variante die Anzahl der Reisenden um ein Vielfaches gesunken und die Flugpläne wurde entsprechend überarbeitet.

Dennoch gibt es Flugrouten, die weiter bestehen – mit wenigen oder sogar gar keinen Passagieren. Die Airline Lufthansa gab bekannt, dass sie in dieser Wintersaison rund 18.000 solcher Flüge durchführen müsse. Der Grund dafür: würde die Fluggesellschaft ihren Betrieb weitgehend einstellen, gingen die Landeslots verloren.
Die Wichtigkeit der “Slots”

Die Luftfahrt wird durch sogenannte Slots geregelt. Damit werden Zeiträume bezeichnet, in der Maschinen einer Airline starten und landen dürfen. Dadurch werden Staus beim Start und bei der Landung vermieden. Ohne diese Regelung müssten Flugzeuge Schleifen fliegen, was unnötig Treibstoff verbraucht.

Die Start- und Landerechte für wichtige Flugrouten sind für eine Airline essenziell. Um jedoch den Anspruch auf diese Slots zu erhalten, müssen die Routen und Slots zu einem großen Anteil genutzt werden – in normalen Zeiten zu 80%. In der Anfangsphase der Pandemie wurde diese Regelung von der EU zeitweise stillgelegt. Inzwischen liegt die Mindestquote der Nutzung allerdings wieder bei 50%.

Ab März sollen die Airlines ihre Slots wieder zu 64% nutzen, um ihre Rechte zu erhalten. Laut Aussage der EU ist eine erneute Aussetzung nicht geplant.

Airline und Aktivisten sind sich einig

Bereits in normalen Zeit war das Fliegen aus Umweltgründen sehr umstritten. Und schon vor der Corona Pandemie waren solche Flüge nicht selten und wurden bereits in dieser Zeit von Umweltschützern erheblich kritisiert. Doch nun – mit dem Hintergrund der Reisebeschränkungen und mangelnder Nachfrage – macht diese Praxis tatsächlich wenig Sinn. Tausende Flugzeuge starten, obwohl das der Airline noch nicht einmal einen wirtschaftlichen Nutzen bringt.

Der Transport von Fluggästen ist in dieser Situation tatsächlich nebensächlich geworden – die Erhaltung der Slots ist in den Vordergrund getreten. Umweltaktivisten und einige große Fluggesellschaften machen nun der Europäischen Union Druck.

In einem Twitter Post bemerkte die Aktivistin Greta Thunberg, “die EU befände sich in einem Klima Notfallmodus“ und postete einen Report, der unnötige Flüge der Brussels Airlines behandelte. Diese Airline gehört zur Lufthansa und hat bekannt gegeben, dass sie rund 3.000 Flüge durchführen würde, die einzige und allein zur Erhaltung der Start- und Landerechte dienten – es sein denn, die EU gewährt eine Ausnahmeregelung.

Ryanair meldet sich zu Wort

Die Billig-Airline Ryanair postete zu diesem Thema auf Twitter, sie hätte eine Lösung für die Geisterflüge der Lufthansa. Sie sollte ganz einfach die Preise verringern. Sie fordert gleichzeitig die EU auf, nicht genutzte Startplätze der Lufthansa anderweitig zu vergeben. Ryanair und andere Billigflieger würden diese Slots mit Flügen zu ermäßigten Preisen füllen.

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