Eines der vornehmlichen Ziele der öffentlichen Hand sind der Aufbau und die Stärkung einer breit gefächerten Unternehmenskultur. Mit diesen Bestrebungen gehen die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen einher. Deshalb offerieren Bund, Länder und Gemeinden sowie die EU (Europäische Union) Fördermittel für Unternehmen, Gründer und Menschen, die sich selbstständig machen möchten.
Auch größere Betriebe können von den inzwischen mehr als 2.000 Programmen profitieren. Die Vielfalt der Fördermittel für Unternehmen ist inzwischen so groß, dass es schwerfällt, den Überblick zu bewahren. Deshalb bringen wir an dieser Stelle etwas Licht ins Dunkel!
Welche Fördermittel für Unternehmen gibt es?
Fördermittel für Unternehmen sind in vier Kategorien existent. Dabei werden unterschiedliche Kriterien angewandt, damit es zu einer Bewilligung kommt.
Zuschüsse
Unter direkten Zuschüssen oder Subventionen werden öffentliche Gelder verstanden, die vom Empfänger nicht mehr zurückgezahlt werden müssen. Es wird auch keine anderweitige Gegenleistung erwartet.
Maßgeblich für Fördermittel für Unternehmen in Form von Zuschüssen ist die Förderwürdigkeit. Diese wird im Einzelfall geprüft und richtet sich nach den Richtlinien der jeweils zuständigen Institution. Die Höhe der Subventionen beläuft sich im Regelfall auf 30 bis 50 % der Bemessungsgrundlage.
Beispielhaft werden Bereiche angegeben, für die Fördermittel für Unternehmen am häufigsten bewilligt werden:
- Firmengründung oder Firmenerweiterung
- Schaffung von Ausbildungsplätzen
- Generierung von Arbeitsplätzen
- Kooperationen
- Schulungsmaßnahmen
- Umweltschutzmaßnahmen
- Entwicklung und Forschung
- internationale Projekte
- Unternehmensberatung
Darlehen
Darlehen sind Fördermittel für Unternehmen, die vornehmlich für KMU (Kleine und mittelständische Unternehmen) infrage kommen. KMU sind in der Regel bis zu 90 % fremdfinanziert. Sie erhalten die Unterstützung, um den deutschen und europäischen Mittelstand zu stärken.
In Zeiten der Niedrigzinsphasen waren zinsgünstige Unternehmenskredite die häufigste Form von Darlehen. Sie werden für langfristige Investitionsvorhaben vergeben. Außerdem schieben sie die Finanzierung von Betriebsmitteln an und helfen Existenzgründern über die schwierige Anfangsphase. Der Gedanke im Hintergrund zielt dabei auf die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen ab.
Öffentliche Beteiligungen
Wenn ein Darlehen nicht infrage kommt, können öffentliche Beteiligungen genutzt werden, um die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Eine solche ist wichtig, um an weitere Kredite zu kommen. Auch dieses Fördermittel für Unternehmen zielt darauf ab, Arbeitsplätze innerhalb Deutschlands zu schaffen und zu erhalten. Zudem werden mit den Geldern neue Technologien gefördert.
Maßgeblich für die Vergabe sind öffentliche und mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBG). Darunter werden private Organisationen wie Versicherungen, Verbände und Banken verstanden. Abgesichert werden die Gelder über öffentliche Bürgschaften. Üblicherweise läuft eine Beteiligungsfinanzierung über 10 Jahre.
Die Fördersumme darf das vorhandene Eigenkapital des betroffenen Unternehmens nicht übersteigen. Zudem ist die Rendite auf 12 % jährlich festgelegt. Daher zählen öffentliche Beteiligungen nicht zu den Risikokapitalanlagen. Während der Laufzeit müssen die Zinsen jährlich beglichen werden. Nach Ablauf der Fördermaßnahme wird die vollständige Summe mittels eines Tilgungsplanes zurückgezahlt.
Bürgschaften
Öffentliche Bürgschaften sind Fördermittel für Unternehmen, die zur Absicherung eines Finanzierungsprojekts dienen. Sie sind keine Förderung im eigentlichen Sinn, sondern werden als Finanzierungsergänzung herangezogen. Die Bürgschaft reduziert dabei das Ausfallrisiko der kreditgebenden Bank.
Bürgschaften als Fördermittel für Unternehmen eignen sich für Kreditnehmer, denen aufgrund mangelnder Sicherheiten ein Darlehen versagt bleibt. Die bürgende Bank stellt eine Aufwandspauschale in Rechnung, die auch anfällt, wenn die Bürgschaft abgelehnt wird. Zusätzlich wird ein kleiner Prozentsatz der Kreditsumme einbehalten und/oder eine niedrige jährliche Provision vereinbart.
Wer vergibt Fördermittel für Unternehmen?
In der Regel vergeben der Bund, die Länder, die Kommunen sowie die EU Fördermittel für Unternehmen. In Deutschland ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die bekannteste Institution, die Darlehen zur Unternehmensförderung umsetzt. Zudem sind die NRW-Bank aus Nordrhein-Westfalen und die N-Bank aus Niedersachsen auf diesem Gebiet tätig.
Regionale Förderprogramme werden von den Gemeinden aufgelegt. Sie bezuschussen Unternehmen, damit sich diese in der jeweiligen Region ansiedeln. Wiederum ist die vorrangige Zielsetzung die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Welche Bereiche erhalten Fördermittel für Unternehmen?
Um die Wirtschaft in Deutschland und Europa zu stärken, werden Fördermittel für Unternehmen in den verschiedensten Bereichen vergeben.
Innovationen
Regelmäßige Innovationen sind die Grundlage dafür, dass Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken können. Für die Geberinstitutionen aus Bund, Ländern und im europäischen Umfeld sind Innovationen von elementarer Bedeutung, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Aus diesem Grunde werden Projekte in den folgenden Bereichen unterstützt:
- Forschung
- Patente
- Maßnahmen zur Markteinführung
Umweltschutz
Der Klimawandel ist das herausragende Thema dieser Zeit. In diesem Segment werden Fördermittel für Unternehmen vergeben, damit die Transformation in eine nachhaltige Wirtschaft gewährleistet werden kann.
Es geht um umweltfreundliche Produktionszyklen. Außerdem werden Maßnahmen vorangetrieben, die zur Verringerung des Energie- und Ressourcenverbrauchs führen und den Ausstoß von Schadstoffen begrenzen. Folgende Beispiele stehen im Fokus:
- Energieeffizienz durch Innovationen in Speichertechnologien und verbesserter Brennwertnutzung
- Energieerzeugung durch erneuerbare Energien
- Förderung der Lebensqualität durch nachhaltige Stadtplanung und “Green Economy”
Wachstum
Wirtschaftliches Wachstum wird von Firmenseite als Garant für Umsatzsteigerungen angesehen. Die Verantwortlichen auf der öffentlichen und privatwirtschaftlichen Geberseite sind der Ansicht, dass Wachstum die Sicherheit von Arbeitsplätzen garantiert. Daher vergeben sie Fördermittel für Unternehmen zur Finanzierung der folgenden Wachstumsfelder:
- Bauwirtschaft: Förderung von Neubauten und Maßnahmen zur Sanierung von Betriebsgebäuden
- Betriebsmittel: Anschaffung moderner Maschinen
- Immobilien: Erwerb und Bau von Produktionsstätten, Bürogebäuden und Lagerhallen
Tourismus
Der Tourismus gibt vornehmlich in Regionen mit wenig Industrie entscheidende Wachstumsimpulse. Daher werden Fördermittel für Unternehmen vergeben, um Tourismusprojekte regional und europaweit voranzubringen.
Ziel ist es, die unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen zwischen den einzelnen Regionen anzugleichen. Dies geschieht über diverse Töpfe der Regionalförderung innerhalb Deutschlands und der EU.
Investitionen im Inland
Deutschland besitzt eine gut aufgestellte Wirtschaft und das demokratische System zeichnet sich durch politische Stabilität aus. Deutsche Produkte und Dienstleistungen sind weltweit sehr beliebt. Diese vorzüglichen Standortfaktoren macht Deutschland interessant für ausländische Investoren und Geldgeber.
Weitere Bereiche, für die Fördermittel für Unternehmen bereitstehen
Doch nicht nur in den fünf Hauptsektoren können Fördermittel für Unternehmen bewilligt werden. Auch andere Sektoren werden bedacht:
- Personal: Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Projekte zur Wiedereingliederung und zum Schutz von Arbeitnehmern.
- Außenwirtschaft: Import- und Exportkredite über Exportfactoring
- Unternehmerische Selbstständigkeit und Existenzgründungen
- Land- und Forstwirtschaft: Ernährung, ländlicher Raum, Schutz der Verbraucher
- Beratungen und Schulungen
- Kultur und Soziales
- Wohnungsbau und -modernisierung
- Marketing: Messen, Online-Marketing
Fördermittel für Unternehmen beantragen
Aufgrund der Vielzahl der Fördermittel für Unternehmen ist eine ausführliche Recherche der erste Schritt, um Fördermaßnahmen herauszuarbeiten, die für den jeweiligen Betrieb infrage kommen. Dabei kann eine professionelle Beratung eine sinnvolle Unterstützung sein.
Die Förderinstitute verlangen bestimmte Unterlagen und Formulare, bevor sie eine Förderung gewähren. Dazu gehören Basisinformationen wie Anschrift, Jahr der Betriebsgründung, der Jahresumsatz und die Anzahl der Mitarbeiter. Zudem sollten die Unternehmensziele hinsichtlich des Förderprojekts klar und verständlich umrissen werden.
Die Zeitspanne zwischen Antragstellung und Bescheid der Förderstelle beträgt mehrere Wochen bis einige Monate. Erst danach kann das eigentliche Projekt in Angriff genommen werden.