Gastgewerbe leidet unter Wirtschaftskrise und schlechtem Wetter
Berlin. Die deutschen Gastwirte und Hoteliers leiden unter der Wirtschaftskrise und dem kalten Wetter. Rund 60 Prozent der Unternehmen der Branche erzielten von Oktober bis März geringere Erträge als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Dienstag in Berlin mitteilte. «Als besonders konjunktursensible und binnenmarktabhängige Branche ist das Gastgewerbe in entscheidendem Maße von der Nachfrage im Land abhängig», sagte Verbandspräsident Ernst Fischer.
Auch für den weiteren Jahresverlauf bleibt das Gastgewerbe skeptisch. «Der konjunkturelle Aufschwung kommt nur langsam voran», sagte Fischer. «Zwar hat sich die Stimmung in der Hotellerie auch dank der Mehrwertsteuersenkung etwas aufgehellt, doch von einer wirklichen Trendwende sind wir noch weit entfernt. Der Weg aus der Krise ist schwer.» Zudem habe der kalte und nasse Frühling das Geschäft unter freiem Himmel verhagelt. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband bestenfalls mit einer Stagnation auf sehr niedrigem Niveau.
Zudem warnte Fischer vor einer Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung angesichts der Debatte um immer neue Sparvorschläge. Im Vertrauen auf den Koalitionsvertrag und die Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen habe die deutsche Hotellerie bereits erhebliche Investitionen in Angriff genommen. «Die Mehrwertsteuersenkung gibt insbesondere den vielen mittelständischen Beherbergungsbetrieben wieder Luft zum Atmen und dringend benötigte Spielräume für Investitionen. Dieses zarte Pflänzchen Aufschwung darf jetzt nicht kaputt gemacht werden», warnte Fischer.