Die Bruttolöhne in Deutschland gehören zu den höchsten auf der Welt. Sie betragen selbst für Berufseinsteiger oft um die 3.000 Euro oder sogar mehr. Der einzige Haken ist die hohe Steuerlast, denn das Bruttogehalt ist nicht das, was wir am Ende bekommen. Das tatsächliche Gehalt ist das Nettogehalt und das fällt in der Regel deutlich geringer aus. Um zu verstehen, wie das Ganze funktioniert, bedarf es einer genaueren Betrachtung.
Bruttogehalt vs. Nettogehalt
Beim Bruttogehalt handelt es sich um das Gehalt, das uns der Arbeitgeber bezahlt. Der Grund dafür, dass wir nicht das gesamte Gehalt erhalten, liegt an den obligatorischen Abzügen, die ab einem bestimmten Einkommen jeder Mensch in Deutschland bezahlen muss. Während einige Abzüge bei jeder Person fällig werden, gelten andere nur unter bestimmten Bedingungen. So ist etwa die Kirchensteuer nicht verpflichtend. Theoretisch kann jeder aus der Kirche austreten, um die Steuer zu vermeiden.
Abzüge vom Bruttogehalt
Abzüge wie die Kirchensteuer sind eher die Ausnahme als die Regel. Die meisten Abzüge müssen alle Arbeitnehmer bezahlen, solange sie nicht zu wenig verdienen oder bestimmte Freibeträge in Anspruch nehmen. Zu den üblichen Abzügen vom Bruttogehalt gehören Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und Sozialversicherungsbeiträge. Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Abzüge wie Beiträge zur Berufsgenossenschaft. Deutschland hat einen progressiven Steuertarif, was bedeutet, dass der Steuersatz mit steigendem Einkommen zunimmt. Der Höchststeuersatz, der für etwa vier Millionen Menschen in Deutschland anfällt, wird als Reichensteuer bezeichnet und liegt bei 45 %.
Berechnung des Nettogehalts
Angesichts der Vielfalt an möglichen Abzügen ist die Berechnung des Nettogehalts gar nicht so einfach. Wenn wir unsere Finanzen im Blick behalten möchten, kommen wir jedoch nur schwer darum herum. Daher bietet sich die Nutzung von speziellen Tools an, die extra für diese komplexe Rechnung entwickeln wurden. Die Rede ist von einem sogenannten Brutto Netto Rechner für 2024, der nach Angabe einiger wichtiger Daten eine kostenlose Berechnung ermöglicht. Die Berechnung erfolgt entweder auf Basis des Bruttolohns oder durch Eingabe des Wunschnettolohns.
Steuerklassen und ihre Auswirkungen auf das Nettogehalt
Nicht nur die verpflichtenden Abzüge entscheiden darüber, was vom Bruttogehalt übrig bleibt. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Steuerklassen. Wie vorhin beim progressiven Steuersystem beschrieben, zahlen Spitzenverdiener mit der Reichensteuer weit mehr als Normalverdiener. Es kommt jedoch nicht nur auf das Einkommen selbst an, sondern auch weitere Faktoren wie die Tatsache, ob man verheiratet ist oder Kinder hat, beeinflussen die Höhe der Steuerlast. Die verschiedenen Steuerklassen sind übrigens einer der Gründe dafür, dass viele Menschen heiraten, obwohl sie eigentlich noch gar nicht an eine Eheschließung gedacht haben. Die Steuerklasse beeinflusst grundsätzlich nur die Einkommenssteuer und Steuern, die sich an ihr orientieren.
Steuersparmaßnahmen sind nicht immer rechtswidrig
Im Gegensatz zu Steuerhinterziehung, die immer eine Straftat darstellt, ist Steuervermeidung prinzipiell legal. Deswegen gehören mögliche Steuersparmaßnahmen zu den wichtigsten rechtlichen Fragen. Viele Arbeitnehmer möchten wissen, wie sie ihre Steuerlast reduzieren können. An dieser Stelle gilt es auch die Nettooptimierung zu nennen, die darauf abzielt, das verfügbare Einkommen zu maximieren. Mögliche Maßnahmen der Nettooptimierung sind die betriebliche Altersvorsorge, steuerliche Freibeträge und Gehaltsumwandlungen wie Sachbezüge.
Zu wenig leider :(