Globalfoundries will Europas größtes Halbleiterwerk in Dresden bauen
Dresden. Der Chiphersteller Globalfoundries will seinen Dresdner Standort zum größten Halbleiterwerk Europas ausbauen. Wie das Unternehmen am Dienstag in Dresden mitteilte, sollen bis 2012 rund zwei Milliarden Euro in die Verdopplung der derzeitigen Kapazitäten investiert werden. Mit dem Geld werde unter anderem der Neubau eines 10 000 Quadratmeter großen Reinraumes finanziert. Dies entspreche einer Fläche von rund acht Fußballfeldern. Darüber hinaus sollen mehrere Hundert neue Arbeitsplätze im Dresdner Produktionswerk geschaffen werden.
Globalfoundries will mit dem Bau des neuen Fertigungsgebäudes nach eigenen Angaben in kürzester Zeit beginnen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass ein beantragtes Förderpaket von der Europäischen Union und der Bundesrepublik genehmigt werde. Für das zweite Halbjahr 2011 plant das Unternehmen bereits mit dem Produktionsbeginn im neuen Werk. Ende 2012 soll die volle Kapazität erreicht sein.
Vizepräsident Udo Nothelfer zufolge steigt Globalfoundries mit den geplanten Investitionen in eine neue Liga auf. Der Dresdner Standort sei das erste und einzige Werk in Europa, das «über eine solche geballte Leistungsfähigkeit im Hochtechnologiebereich verfügt». Künftig werde Globalfoundries in der Lage sein, den rapiden Wandel der globalen Chipindustrie von Dresden aus mitzugestalten, sagte Nothelfer.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sieht in der Milliardeninvestition einen «Meilenstein» für die Entwicklung des Dresdner Standortes. Die Verknüpfung von Forschung, Entwicklung und Volumenfertigung im sogenannten Silicon Saxony sei in ihrer Konzentration einzigartig. Die Staatsregierung werde sich «mit allen Kräften» dafür einsetzen, der Halbleiterindustrie ideale Bedingungen um Freistaat zu schaffen.
Globalfoundries entstand im März 2009 als Zusammenlegung des US-Chipherstellers AMD und der arabischen Investmentfirma ATIC. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 2600 Mitarbeiter am Standort Dresden.