Athen. Die griechische Wirtschaft hat im ersten Quartal des Jahres ihre Talfahrt fortgesetzt. Wie die nationale Statistikbehörde am Mittwoch berichtete, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent. Auch im Schlussquartal 2009 war die Wirtschaftsleistung mit dieser Rate zurückgegangen. Im Jahresvergleich sank das BIP im ersten Jahresviertel um 2,3 Prozent, während im Vorquartal ein Minus von 2,6 Prozent verzeichnet worden war.
Bankvolkswirten zufolge dürfte der Abschwung in den kommenden Quartalen weiter zunehmen, wenn die Sparmaßnahmen der Regierung, um das Haushaltsdefizit einzudämmen, auf die Wirtschaftsleistung durchschlagen. «Das Land bleibt in einer tiefen Rezession stecken», sagte UniCredit-Ökonom Marko Valli. «Leider werden die Zahlen im Jahresverlauf noch deutlich hässlicher.»
Der Rückgang der Wirtschaftsaktivität im ersten Jahresviertel fiel nach Aussage von Nick Magginas, Ökonom der National Bank of Greece, etwas schwächer aus als erwartet. «Allerdings wird sich der Rückgang des BIP im zweiten und dritten Quartal beschleunigen, wenn die jüngst angekündigten Sparmaßnahmen greifen».
Die griechische Wirtschaft befindet sich seit Anfang 2008 in einer Schwächephase. 2009 war das BIP um 2,0 Prozent gesunken. Für 2010 geht die Regierung in Athen von einem BIP-Minus von 4 Prozent aus, während die EU-Kommission einen Rückgang um 3 Prozent veranschlagt. Die griechische Nationalbank prognostiziert ein Minus von 4,2 Prozent.
Griechenland steckt überdies in einer schweren Schuldenkrise. Die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) sind dem Land mit einem Hilfspaket in Höhe von 110 Milliarden Euro beigesprungen, dabei entfallen 80 Milliarden Euro auf Kredite der Euroraum-Länder und 30 Milliarden Euro auf den IWF. Im Gegenzug hat sich Griechenland zu einem rigiden Sparkurs verpflichtet.