Frankfurt/Main (dapd). Für eine Neujustierung der Energiewende hat sich der neue Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, ausgesprochen. Organisation und Finanzierung seien nicht effizient genug, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe).
Grillo, der am Dienstag offiziell in sein Amt eingeführt wird, beklagte die wachsende Zahl von Staatseingriffen in die Versorgung mit Strom und Gas und verlangte, das Fördersystem schnell und grundlegend zu überarbeiten. Das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) führe zu einer starken Fehlsteuerung. Der Zubau erneuerbarer Energien nehme keine Rücksicht auf das Gesamtsystem und verursache sehr hohe Kosten. Wer „grüne Gedanken“ habe, müsse vorher für schwarze Zahlen sorgen.
„Wesentliche wirtschaftliche Voraussetzungen für die Energiewende stimmen nicht mehr“, fügte Grillo hinzu. Bei Ausrufung der Energiewende sei ein massiver Anstieg der Preise für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas erwartet worden. Tatsächlich seien sie aber gesunken. Die neuen Rahmenbedingungen machten die Energiewende „in der Umsetzung noch komplexer und teurer“.