Rostock. Für den ersten Windpark in der Ostsee sind am Donnerstag die Fundamente gesetzt worden. 16 Kilometer vor Fischland-Darß sollen 21 Windenergieanlagen installiert werden, die zum Jahresende den ersten Strom liefern werden, wie ein Sprecher des Investors EnBW Energie Baden Württemberg zum Baustart ankündigte. Mit dieser Leistung von Baltic 1 können 50 000 Haushalte versorgt werden.
Baltic 1 sei bundesweit der erste komplett privat finanzierte und kommerziell genutzte Meereswindpark, sagte der Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Erwin Sellering (SPD). Das Auftragsvolumen für die beteiligten Firmen betrage 48 Millionen Euro. Offshore-Aufträge bieten laut Sellering die Chance, dass die schon starke Windkraftbranche mit der maritimen Industrie zusammenarbeite. Für die Werften und ihre Zulieferer biete sich ein Weg aus der schwierigen Lage im Schiffbau, sagte Sellering. Das Land verfüge bereits über die komplette Wertschöpfungskette in der Windenergie, ausgebaut werden müsse aber noch die Erforschung und Erprobung innovativer Technologien für Meereswindparks.
Zur Wartung von Baltic 1 entsteht derzeit in Barhöft an der nordwestlichen Spitze des Darßes ein Servicehafen, von dem aus die Servicetechniker die Windenergieanlagen betreuen werden. Zwölf Arbeitsplätze sollen hier entstehen. Der Investor EnBW plant zudem einen zweiten Ostsee-Windpark. Für diese 200-Millionen-Euro-Investition wurde bereits grünes Licht gegeben. Vor Rügen sollen ab 2011 rund 80 Windenergieanlagen gesetzt werden. Die Fundamente müssen in einer Wassertiefe von mehr als 40 Meter verankert werden.
Derzeit gibt es insgesamt rund 70 Projekte für Windkraftparks vor Deutschlands Küsten, die bereits genehmigt sind oder sich im Genehmigungsverfahren befinden. Weitere Standorte für mindestens 40 Windparks auf hoher See sind vorgesehen, darunter zehn in der Ostsee. Ende April war der erste deutsche Nordsee-Windpark ans Netz gegangen. Alpha Ventus liefert mit zwölf Anlagen aus dem Seegebiet nördlich von Borkum Strom für rund 50 000 Haushalte.