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Gute Noten für die deutsche Wirtschaft

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Nach ZEW-Index und Frühjahrsgutachten fällt auch der Ifo-Geschäftsklimaindex positiv aus

München (dapd). Die deutsche Wirtschaft hat in dieser Woche ein besseres Zeugnis erhalten als erwartet. Nach dem ZEW-Konjunkturindex und dem Frühjahrsgutachten überraschte auch der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex positiv. Zum sechsten Mal in Folge legte der wichtigste Gradmesser für die Konjunktur zu. Er stieg von 109,8 Punkten im März auf nun 109,9 Zähler. Beobachter hatten mit einem leichten Minus auf 109,5 Punkte gerechnet.

Damit übertraf die heimische Wirtschaft erneut die Prognosen. Bereits der am Dienstag veröffentlichte Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim war besser ausgefallen als erwartet. Von März bis April stieg er um 1,1 auf 23,4 Zähler. Das ist der höchste Wert seit Juni 2010. Analysten waren von einem Rückgang auf 19,5 Punkte ausgegangen.

Auch die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute zeigten sich in Bezug auf die Konjunkturentwicklung optimistischer als zuletzt. In dem am Donnerstag vorgelegten Frühjahrsgutachten gehen sie in diesem Jahr von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,9 Prozent aus. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als in ihrem letzten Gutachten. Im kommenden Jahr rechnen sie sogar mit einem Plus von 2,0 Prozent.

Deutschland befinde sich zwar nicht in einem Boom, erklärt Ifo-Konjunkturexperte Gernot Nerb. Aber nach dem schwachen ersten Quartal bedeute eine Steigerung des BIP um 0,9 Prozent im Gesamtjahr einen Aufschwung. In allen Branchen laufe es in Deutschland derzeit rund, sagt Nerb. „Schwachpunkte sind nicht auszumachen.“ Vor allem die Baubranche und der private Konsum kurbeln die Wirtschaft an.

Die Rahmenbedingungen könnten derzeit kaum besser sein: Die Deutschen sehen ihre Arbeitsplätze als sicher an. Kein Wunder: Die Arbeitslosenzahlen sinken, die Unternehmen suchen nach wie vor neue Mitarbeiter. Gleichzeitig steigen die Löhne überdurchschnittlich stark. Beides zusammen bringt die Bürger dazu, mehr Geld als früher auszugeben. Davon profitiert der Handel.

Daneben sind die Zinsen auf einem historischen Tiefstand. Deutschland profitiert dabei auch von der Eurokrise, wie Nerb erläutert. Einerseits hält die Europäische Zentralbank (EZB) zur Stützung der Konjunktur in Europa den Leitzins im Keller. Zudem gilt die Bundesrepublik im Gegensatz zu anderen EU-Staaten als stabil, so dass weltweit viele Anleger hierzulande Geld anlegen wollen. Dadurch liegen die Zinsen im Vergleich niedriger als in anderen Euroländern.

Deutsche Unternehmen kommen so viel günstiger an Kredite als ausländische Firmen, wie Nerb erläutert. Die Preise der heimischen Produkte sinken – was einen Wettbewerbsvorteil bringt. Industrie und Dienstleister bewerten laut Ifo-Geschäftsklimaindex ihre Konkurrenzfähigkeit auch deutlich besser als in der Vergangenheit.

Die niedrigen Zinsen sorgen außerdem für eine starke Nachfrage nach privaten und gewerblichen Immobilien. Das treibt die Baubranche an. Zwar ging der Ifo-Index in diesem Bereich im April leicht zurück. Nerb bezeichnet dies jedoch nur als „Delle“ im Aufschwung.

Deutschland ist nach wie vor stark im Export. Dies stütze die Konjunktur, sagt Nerb. Da mehr als die Hälfte der Ausfuhren ins außereuropäische Ausland geht, seien die deutschen Unternehmen auch weniger abhängig von der Krise anderer Eurostaaten. Allerdings gehört die Schuldenkrise nach wie vor zu den Risiken der Konjunktur, wie die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten erklärten.

Doch Nerb sieht die Gefahr durch die Verschuldung anderer EU-Länder wie Griechenland oder Spanien infolge des Ausbaus des Euro-Rettungsschirms eingedämmt. Die Lage sei beruhigt. Ein Ende des Aufschwungs ist nach seinen Worten derzeit nicht abzusehen.

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