Handwerk rät Jugendlichen aus dem Westen zu Lehre im Osten
Ludwigshafen. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) rät Jugendlichen aus Westdeutschland zu mehr Mobilität bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Wer in Westdeutschland keinen Ausbildungsplatz im gewünschten Beruf finden könne, solle es in den neuen Ländern versuchen, empfahl ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke in der «Rheinpfalz am Sonntag». Dort bleibe wegen des Geburtenrückgangs bereits eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen unbesetzt, selbst in so attraktiven und begehrten Berufen wie Kfz-Mechatroniker oder Friseurin.
Schwannecke beklagte, es gebe offenbar bei den westdeutschen Jugendlichen ein «Mobilitätsproblem». Noch vor Jahren seien die Ostdeutschen aufgefordert worden, zur Lehre in den Westen zu gehen. «Jetzt ist es umgekehrt», betonte der ZDH-Geschäftsführer. Zudem gewähre die Arbeitsagentur auch finanzielle Beihilfen zur Berufsausbildung, wenn die Lehre nicht am Wohnort der Eltern stattfinde.
Generell warnte der ZDH wegen zurückgehender Schulabgängerzahlen vor einem wachsenden Fachkräftemangel. Schon im vergangenen Jahr blieben 10 000 Lehrstellen im Handwerk unbesetzt, und in diesem Jahr sei mit einer Lücke in gleicher Höhe zu rechnen, sagte Schwannecke. Bundesweit würden 2010 über 25 000 weniger Jugendliche die Schulen verlassen als im Vorjahr. In den neuen Ländern sei der Rückgang dreimal so hoch wie in Westdeutschland.
Freie Lehrstellen:
http://www.azubistar.de