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Hochtief und Bilfinger Berger profitieren von Konjunkturerholung

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Marktführer Hochtief übertrifft bei Ergebnis und Auftragseingang 2010 die eigenen Prognosen

Essen. Die beiden größten deutschen Baukonzerne, Hochtief und Bilfinger Berger, haben 2010 von der Konjunkturerholung spürbar profitiert. Marktführer Hochtief kündigte am Montag an, er werde seine eigene Prognose übertreffen und für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Vorsteuer- und Konzernergebnis ausweisen, das voraussichtlich „weit über Vorjahr liegen wird“. Auch Auftragseingang und Auftragsbestand lägen nach vorläufigen Zahlen „deutlich oberhalb der bisherigen Prognose“.

Auch Bilfinger Berger präsentierte sich wenige Monate vor dem Einstieg des früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) auf Erfolgskurs. Der Bauriese verdoppelte im vergangenen Jahr sein Ergebnis und sieht nach dem Verkauf seines Australiengeschäfts nun erheblichen Spielraum für Akquisitionen, wie Konzernchef Herbert Bodner am selben Tag berichtete.

Die Ergebnisverbesserung beim Essener Hochtief-Konzern ist umso bemerkenswerter, da der bislang wichtigste Ertragsbringer des Konzerns, die australische Tochter Leighton, derzeit schwächelt. Das australische Unternehmen hatte im ersten Halbjahr 2010/2011 die Folgen der Wetterkatastrophen in Australien und Indonesien zu spüren bekommen. Darüber hinaus litt Leighton unter dem anhaltenden Rückgang des Baumarkts am Golf. Das Tochterunternehmen hatte deshalb im ersten Halbjahr einen Rückgang des Nettogewinns um 25 Prozent verzeichnet und die Ergebnisprognose für 2010/11 um knapp sechs Prozent gesenkt.

Bei Bilfinger Berger legte der scheidende Konzernchef Bodner mit dem letzten von ihm zu verantwortenden Jahresabschluss die Latte für seinen Nachfolger hoch. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdoppelte sich nach vorläufigen Zahlen 2010 auf 343 Millionen Euro. Und auch unter dem Strich verdiente der Konzern mit 284 Millionen Euro zweimal so viel wie im Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresergebnis durch eine Risikovorsorge in Höhe von 80 Millionen Euro für ein Straßenbauprojekt im arabischen Doha belastet.

Die erwirtschaftete Leistung stieg 2010 um fünf Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich um 5 Prozent auf 8 Milliarden Euro.

Bodner betonte, Bilfinger Berger ernte jetzt die Früchte seiner längerfristig angelegten Strategie. „Das ist der Level, auf den wir hingehören“, sagte der scheidenden Manager und fügte hinzu, er sehe durchaus noch Steigerungsmöglichkeiten.

Für dieses Jahr erwartet der Konzern ein Ebit „mindestens in der Größenordnung des Vorjahres“ und ein Konzernergebnis „erheblich“ über dem Wert von 2010. Denn der bereits vereinbarte Verkauf der Tochter Valemus Australia wird in diesem Jahr einen Sondergewinn von 160 Millionen Euro in die Kasse fließen lassen. Dieses Geld will der Konzern vorwiegend für weitere Akquisitionen in der Servicesparte nutzen, die schon heute rund 80 Prozent der Umsätze erzielt. „Wir sind aktiver den je in unserer Kandidatensuche“, betonten Bodner. Seine Bauaktivitäten hat der Konzern dagegen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgefahren.

Sorgen, dass Bilfinger Berger nun nach dem Vorbild von Hochtief zum Opfer eines Übernahmeversuchs werden könnte, konnte der Manager angesichts des Fehlens eines Ankeraktionärs allerdings nicht vom Tisch wischen. „Alle Verteidigungsmechanismen helfen im Ernstfall nicht. Das zeigt der Fall Hochtief“, sagte Bodner.

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