Berlin/Hannover (ddp.djn). Mangelnde Bauqualität hat erhebliche Folgen für die energetische Effizienz eines Hauses. Ist die Wärmedämmung nicht fachgerecht ausgeführt oder das Gebäude nicht luftdicht gebaut, schnellt der Energiebedarf in die Höhe. Im Vergleich zu Gebäuden, die nachhaltig geplant, regelgerecht ausgeführt und während der Bauphase messtechnisch überprüft wurden, verbrauchen mangelhaft ausgeführte Gebäude in 20 Jahren 11 000 Euro mehr an Energiekosten. Das ergab eine Studie des Bauherren-Schutzbundes (BSB) und des Instituts für Bauforschung Hannover (IFB) zur Qualität im Einfamilienhausbau und deren Auswirkungen auf energetisches Bauen.
Laut Studie waren 19 Prozent der Neubauten mangelhaft. Wird diese Zahl auf die rund 96 400 in Deutschland errichteten Ein- und Zweifamilienhäuser hochgerechnet, ergeben sich rund 18 300 Neubauten mit Mängeln bei Wärmedämmung und Luftdichtheit.
Eine Vielzahl von Baumängeln resultiert aus fehlerhafter Wärmedämmung, Wärmebrücken und unzureichender Luftdichtheit. So entfallen neun Prozent der festgestellten Mängel auf die Wärmedämmung und zehn Prozent auf die Luftdichtheit. Davon waren 40 Prozent auf den mangelhaften Einbau von Fenster- und Türelementen zurückzuführen, 31 Prozent auf die luftdichte Ebene im Dach und etwa 18 Prozent auf unsachgemäß ausgeführte Anschlüsse und Durchdringungen.
Auswirkungen mangelhaften Bauens sind für private Bauherren aber nicht nur in der Steigerung von Energiekosten durch Mehrverbrauch zu spüren, warnt der BSB. Nicht selten wird eine kostenaufwendige Schadensbeseitigung notwendig. Oder vertragliche Vereinbarungen zur Beschaffenheit eines Hauses werden nicht erreicht. In der Folge können Bewilligungen und Auszahlungen von Fördergeldern entfallen, wenn energetische Kriterien nicht erfüllt werden.