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Ifo: Schutzschirm für Euro widerspricht deutschen Interessen

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Berlin/München. Der Schutzschirm für den Euro widerspricht aus Sicht des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) deutschen Interessen. Ein Rettungsschirm hätte zudem gar nicht aufgespannt werden müssen, da eine Gefährdung des Euro überhaupt nicht vorgelegen habe, wie aus einer am Donnerstag vom Ifo-Institut vorgelegten Analyse hervorgeht.

Darin kommt das Institut zu dem Schluss, «dass entgegen anders lautender Behauptungen keine Systemkrise des Euro vorliegt». Gemessen an der Kaufkraft sei der Euro im Gegenteil immer noch überbewertet. Der faire Kurs läge demnach bei etwas 1,14 Dollar. Auch die Inflationsrate gebe keinen Anhaltspunkt für die Gefährdung der Währung. Sie liege mit aktuell 1,5 Prozent deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate der Deutschen Mark.

«Gefährdet war in dieser Krise offenbar nicht der Euro; gefährdet waren vielmehr die Gläubiger der Staatsschuldpapiere der unsoliden Länder sowie die Fähigkeit dieser Länder, sich weiterhin so günstig auf den Kapitalmärkten zu finanzieren, wie es in den ersten Jahren des Euro möglich gewesen war», sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Was die meisten Ländervertreter als Krise empfunden hätten, sei eine notwendige Ausdifferenzierung der Zinsen nach der Bonität der Kreditnehmer gewesen.

Sollte der Rettungsschirm Gesetz werden, übernehme Deutschland de facto die Gewährleistung für die Schulden der anderen Eurostaaten. «Der Rettungsschirm ist für Deutschland ein unkalkulierbares Abenteuer und eine sichere Wachstumsbremse», sagte Sinn.

Nach Auffassung Sinns hätte es eindeutig im deutschen und vermutlich auch gesamteuropäischen Interesse gelegen, die Ausspreizung der Zinsen nach der Bonität der Schuldenländer nicht zu verhindern. Zum einen hätte die Ausspreizung die Schuldenländer diszipliniert und vor einer weiteren Kreditaufnahme zurückschrecken lassen. Zum anderen wäre mehr Kapital nach Deutschland geflossen und hätte Deutschland mehr Wachstumsdynamik verschafft.

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