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IHK-Konjunkturbericht: Ruhrwirtschaft noch robust

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Duisburg/Ruhrgebiet – Ausbleibende Impulse aus ausländischen Märkten, anhaltende Unsicherheiten durch die Energiewende und steigende Arbeitskosten haben der Ruhrwirtschaft einen Dämpfer versetzt. Noch ist aber ihre Lage robust. Das ist das Kernergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet. Beteiligt hatten sich rund 1.000 Unternehmen (über 170.000 Beschäftigte). Bei der Vorstellung des Ruhrlageberichts am Mittwoch, 22. Oktober, bei der federführenden Niederrheinischen IHK in Duisburg betonte deren Vizepräsident Frank Wittig: „Viele Probleme sind hausgemacht. Mindestlohn und Rente mit 63 tun der Wirtschaft nicht gut.“

Wie es im Ruhrlagebericht weiter heißt, verharrt der Konjunkturklimaindex Ruhr mit 114 Punkten nahezu auf dem Niveau vom Jahresbeginn (115). So bewertet ein Drittel der Unternehmen die Situation als „gut“, nur jeder neunte Betrieb zeigt sich unzufrieden. Rückläufige Aufträge im In- und Ausland lassen die Einschätzungen verhaltener ausfallen als noch vor einem halben Jahr. Innerhalb Europas tritt die Entwicklung weiter auf der Stelle. Zusätzlich bleiben Impulse aus dem asiatischen und amerikanischen Raum aus. Einzelne Unternehmen spüren besonders die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten. Nach den von großem Optimismus geprägten Umfragewerten der Vergangenheit äußern sich auch die exportierenden Unternehmen des Ruhrgebiets jetzt zurückhaltender. Allerdings gehen immer noch 27 % (zuvor 31 %) davon aus, dass sich ihre Exporte weiter positiv entwickeln werden.

Quellenangabe: "obs/Niederrheinische IHK"
Quellenangabe: „obs/Niederrheinische IHK“

Industrie stabil – Ersatzbeschaffungen nehmen zu

Zum neunten Mal in Folge beurteilen die Industrieunternehmen ihre wirtschaftliche Situation positiv. Die Auslastung der Produktionskapazitäten lag mit 82,5 Prozent zuletzt zu Jahresbeginn 2012 höher. Trotz anhaltend guter Geschäftslage agieren die Unternehmen weiterhin verhalten, wenn es um Investitionen in den Standort geht. Mit großem Abstand dominieren Ersatzbeschaffungen (74 %), es folgen Rationalisierungsmaßnahmen (32 %) und Produktinnovationen (30 %). IHK-Vizepräsident Wittig: „Es fehlen Schlüsselinvestitionen zur Zukunftssicherung. So wird bei öffentlichen Investitionen wie der Infrastruktur nur Flickschusterei betrieben. Das reicht nicht.“ In Folge dessen ziehen die Unternehmen einen Abbau ihrer Belegschaften stärker in Erwägung. Auf einen Betrieb, der zusätzliche Stellen schaffen möchte, kommen jetzt zwei, die Personal einsparen wollen.

Handel – weitgehend stabil mit wachsender Skepsis

Die wirtschaftliche Situation im Handel zeigt sich weiterhin stabil auf gutem Niveau. Im Großhandel haben gestiegene Umsätze zu einer noch einmal verbesserten Einschätzung der Geschäftslage geführt. Auch der Einzelhandel konnte höhere Erlöse erzielen, jedoch in deutlich geringerem Maße. In der Folge beurteilt nur noch jeder fünfte Einzelhändler seine Lage als gut.

Dienstleistung gestärkt – aber weniger Optimismus

In der Dienstleistungswirtschaft hat sich die Situation weiter verbessert. Auf ein Unternehmen, das seine Lage als schlecht bezeichnet, kommen nun vier, die sich wirtschaftlich gut aufgestellt sehen. Allerdings haben sie ihre Erwartungen an die kommenden Monate ebenfalls zurückgeschraubt. Negative Effekte auf die Beschäftigungsabsichten zeigen sich insbesondere im Gastgewerbe sowie im Verkehrs- und Logistiksegment. In beiden Fällen stehen jedem Unternehmen, das neue Stellen schaffen möchte, mehr als drei Betriebe gegenüber, die Stellenreduzierungen für notwendig halten.

Beschäftigung stagniert – Fachkräfte dagegen gesucht

Mit einer Belebung des Arbeitsmarktes im Ruhrgebiet ist in den kommenden Monaten nicht zu rechnen. Nach Einführung des Mindestlohns und Verabschiedung des Rentenpaketes betrachten inzwischen 40 % der Unternehmen die Arbeitskosten als zentralen Risikofaktor. Die Umfrage hat auch ergeben, dass der Fachkräftebedarf im Ruhrgebiet gestiegen ist. Jedes vierte Unternehmen berichtet inzwischen über Schwierigkeiten bei der kurzfristigen Besetzung offener Stellen. Gesucht werden vor allem Fachwirte oder Meister (44 %), Akademiker (41 %) und Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung (37 %). Die Wirtschaft reagiert auf den absehbaren Fachkräfteengpass vor allem mit Aus- und Weiterbildung.

Der Konjunkturbericht zur Ruhrwirtschaft wird im Frühjahr und im Herbst gemeinsam erstellt von der IHK Mittleres Ruhrgebiet (Bochum), IHK zu Dortmund, IHK zu Essen, IHK Nord Westfalen (Emscher-Lippe-Raum, Gelsenkirchen) und der Niederrheinischen IHK (Duisburg), bei der in 2014 die Federführung liegt. Der Konjunkturbericht zum Herbst 2014 ist der inzwischen 93. gemeinsame Bericht zur Lage der Ruhrwirtschaft. Mehr Information über diese Kooperation hinaus unter www.ihks-im-ruhrgebiet.de.

Quelle: ots

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