Berlin. Für Apotheker wird es immer unattraktiver ein eigenes Geschäft zu führen. Nach Informationen der Berliner Zeitung wurden im vergangenen Jahr so wenige Apotheken neu eröffnet wie seit 2003 nicht mehr, während die Geschäftsaufgaben ein Rekordhoch erreichten. Das geht aus Branchendaten der Apothekervereinigung ABDA hervor, die dem Blatt vorliegen. Demnach lag die Zahl der Apotheken-Schließungen im vergangenen Jahr mit 352 fast 70 Prozent höher als noch im Jahr 2001. Die Zahl der Neueröffnungen sank indes um fast 17 Prozent auf 298.
Auch die Gesamtzahl der Apotheken ging erstmals seit 2003 zurück. Für 2009 zählte die ABDA insgesamt noch 21 548 Apotheken. «Das sind Zeichen einer sich verschärfenden Wettbewerbssituation auf dem Apothekenmarkt», sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Fritz Becker, dem Blatt.
Insbesondere Versandapotheken machen den Vor-Ort-Apotheken im Segment der freiverkäuflichen Medikamente (OTC) Marktanteile streitig und konnten ihren Marktanteil im vergangenen Jahr von sechs auf neun Prozent steigern.