Industrieparks, Chemieparks und Technologieparks schaffen die notwendige Infrastruktur für ein besonders günstiges Geschäftsumfeld und können Hindernisse, die einen Investitionsfluss behindern, beseitigen. Der Grundgedanke der Industrieparks besteht darin, möglichst vielen Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, sich an strategisch günstigen Orten einzurichten und Investitionen anzuziehen, die Wachstum und Entwicklung fördern. Doch inwiefern profitieren mittelständische Unternehmen von dieser Idee?
Ein Industriepark wird häufig nach einem umfassenden Plan erschlossen, in Parzellen unterteilt und mit Straßen, Verkehrswegen und öffentlichen Versorgungseinrichtungen – in einigen Fällen auch mit Gemeinschaftseinrichtungen – für die Nutzung durch unterschiedliche Unternehmen ausgestattet. Häufig entsteht ein Industriepark auch, indem ein Unternehmensstandort zu einem Multi-User-Standort mit entsprechendem Betreibermodell weiterentwickelt und ausgebaut wird.
Ein wichtiger Grund für die Einrichtung von Industrieparks besteht darin, verschiedenen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich an einem strategisch günstig gelegenen Standort niederzulassen und sich dort bestmöglich zu entwickeln und Synergien schaffen zu können. Industrieparks sollen Investitionen anziehen, Arbeitsplätze schaffen und den Export ankurbeln. Sie können zudem dazu beitragen, Hemmnisse zu überwinden, die Industrialisierungsprozesse behindern, indem sie begrenzte Zugänge zu Infrastruktur, Technologie und Finanzmitteln aufbrechen und hohe Produktions- und Transaktionskosten reduzieren. Ein Industriepark unterscheidet sich dabei von anderen Arten von Geschäfts- und Industriestandorten als einfacher Ansammlung oder Agglomeration von Industrien an einem bestimmten Ort, denn er zeichnet sich dadurch aus, dass Anlagen, Systeme und Dienstleistungen gemeinschaftlich genutzt werden. Dabei ist diese gemeinschaftliche Organisation nicht nur den großen Unternehmen vorbehalten, es gibt auch passende Betreibermodelle für mittelständische Unternehmen.
Vorteile von Chemie- und Industrieparks für den Mittelstand
Nicht zuletzt der Standort entscheidet über den Erfolg eines Unternehmens und über seine Wettbewerbsfähigkeit. Dabei kann es für ein Unternehmen von Vorteil sein, sich nicht als Einzelkämpfer zu platzieren, sondern sich in einem Industriepark anzusiedeln und von der dort gegebenen Infrastruktur, den angebotenen Dienstleistungen, den möglichen Synergien und weiteren Vorteilen zu profitieren.
Sehr gute Infrastruktur
Industrieparks bieten in der Regel eine hervorragende Infrastruktur, die auch den Zugang zu Energieversorgung, Wasser und Abwassersystemen sowie Telekommunikations- und Verkehrsinfrastruktur miteinschließt. Dies kann gerade für mittelständische Unternehmen ein Vorteil sein. Denn sie verfügen unter Umständen nicht über die notwendigen Ressourcen, um eine solche Infrastruktur selbst zu entwickeln und aufzubauen.
Kosten sparen
Zusammenarbeit und Zusammenschluss mit anderen Unternehmen im Industriepark können auch und vor allem mittelständischen Unternehmen Einsparungen bei bestimmten Kosten wie Miete, Strom und Abfallentsorgung ermöglichen. Darüber hinaus können sie möglicherweise von günstigeren Einkaufskonditionen durch gemeinsam beauftragte Lieferanten profitieren.
Synergien schaffen
Synergien im Industriepark können unterschiedliche Formen und Ausprägungen annehmen. So ist beispielsweise eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen denkbar. Zudem können Ressourcen gemeinsam genutzt werden.
Zugang zu Talenten
Siedelt sich ein mittelständisches Unternehmen in einem Industriepark an, kann es gegebenenfalls von einem größeren Pool an Talenten und Fachkräften profitieren. Dies gilt vor allem dann, wenn der Industriepark sich in der Nähe von Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen befindet oder wenn ein Zugang zu gemeinsamen Ausbildungsprogrammen besteht, die von anderen Unternehmen im Park angeboten werden.
Image verbessern
Die Ansiedlung in einem Industriepark kann auch positive Auswirkungen auf das Image eines mittelständischen Unternehmens haben. Denn durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen kann es sich als Teil eines größeren Netzwerks positionieren. Das wiederum stärkt das Vertrauen von Kunden, Investoren und Verbrauchern.
Industrieparks und Umwelt
Umwelt- und Klimaschutz spielen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Denn zum einen wächst bei den Firmen selbst das Bewusstsein dafür, dass im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes nicht mehr weitergewirtschaftet und produziert werden kann wie bisher. Zum anderen achten Verbraucher und auch Investoren verstärkt auf den Faktor Nachhaltigkeit. Und so ist die Zukunft von Unternehmen, die nicht nachhaltig denken, fragwürdig.
Neben den oben genannten Vorteilen bei der Ansiedlung mittelständischer Unternehmen in Industrieparks ist auch der Faktor Umweltschutz zu nennen. Denn Industrieparks können zu einer nachhaltigeren Produktion und zu nachhaltigerem Wirtschaften beitragen. Die Bündelung von Firmen an einem Standort lassen die Nutzung von Ressourcen und Infrastrukturen wie Energieversorgung, Wasseraufbereitung, Abfallentsorgung und Verkehr effizienter werden. So kann es zu einer Verbesserung der Wasser- und Luftqualität, zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs sowie zu einer Verringerung der Abfallmenge kommen. Viele Industrieparks sind in der Lage, Umweltauflagen und -standards besser einzuhalten oder gar zu übertreffen.
Des Weiteren kann ein Industriepark die Zusammenarbeit von Unternehmen fördern, die gemeinsam Lösungen für Umwelt- und Klimaprobleme finden wollen. So wird die gemeinschaftliche Investition in Forschung und Entwicklung erleichtert, die umweltfreundliche Technologien oder Prozesse entwickelt.