Nicht nur auf die Börsen, sondern auch auf den Im- und Export hat das Coronavirus inzwischen massiven Einfluss genommen. Das ganze Ausmaß der Epidemie macht deutlich, dass es in der globalisierten Wirtschaft kaum noch Probleme gibt, die man als lokale Phänomene ansehen kann. Gerade Deutschland als Exportweltmeister ist auf die Globalisierung noch stärker angewiesen, als manch andere Volkswirtschaft.
Jeder zweite deutsche Mittelständler ist auf den internationalen Markt tätig, viele davon sind Weltmarktführer in ihrem Bereich, die sogenannten „Hidden champions“ , denn „Made in Germany“ steht nach wie vor für hochwertige Produkte und Verlässlichkeit.
Wie expandiert man am besten und vor allem erfolgreich?
Dazu muss erstmal herausgefunden werden, in welchen Regionen das eigene Produkt entsprechend nachgefragt wird. Gerade China ist in den letzten Jahren ein Zielmarkt für den deutschen Mittelstand geworden und nach den USA (immer noch der wichtigste Handelspartner, trotz Trump) und Frankreich, der drittwichtigste. Schlüsselbranchen wie Elektromobilität, Roboter-, Luft- und Raumfahrtechnik bestimmen den chinesischen Markt, der somit höchst attraktiv für deutsche Zulieferer ist.
Gute, fachlich korrekte Übersetzungen sind ein Muss
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es nicht nur einer guten Online-Strategie, um die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu bewerben, sondern auch einer qualitativ hochwertigen Übersetzung der Inhalte. Gerade kleinere Unternehmen sind hier auf externe Dienstleister angewiesen, da diese sich häufig keine eigene Übersetzungsabteilung leisten wollen oder können. Um den richtigen Ton in einer Übersetzung zu treffen, ist es unabdingbar, diese von einem Muttersprachler (am besten mit Übersetzungsdiplom) durchführen und von einem Lektor prüfen zu lassen. KI-gestützte Übersetzungssoftware wie Google Translate oder DeepL sind gerade im Fachbereich nur bedingt eine Lösung.
Yigit Aslan von Easytrans24.com macht deutlich, dass Übersetzungsmaschinen zwar immer besser werden, „aber grammatikalische Zusammenhänge, logische und interpretative Inhalte nach wie vor nicht korrekt umgesetzt werden können. Und das wird bis auf Weiteres auch so bleiben.“ Dazu ist in vielen Bereichen (beispielsweise Finanz- oder Automobilbranche) fundiertes Fachwissen nötig, um Fachtermini, technische Details und Zusammenhänge korrekt übersetzen zu können. Auch das richtige Gefühl für Sprache ist wichtig. Soll für ein Modelabel übersetzt werden, muss der Text eine ganz andere, lockere Tonalität haben als für einen technischen Fachbereich.
Im Web international shoppen – hier lohnt es sich zu expandieren
Gerade im E-Commmerce-B2C-Bereich wird es in den nächsten Jahren neue Marktchancen und deutliche Umsatzsteigerungen geben. Allein letztes Jahr lag der weltweite E-Commerce-Umsatz bei 72,6 Milliarden Euro! Und der Markt wächst weiter: Fachleute gehen von einem weltweiten E-Commerce-Wachstum von 30 Prozent in diesem Jahr aus.
Für Online-Händler bieten sich also enorme Expansionschancen, denn das sogenannte „Cross-Boarder-Shopping“ nimmt immer mehr zu. Innovative, meist nachhaltige Modelabels machen es vor: Zwischenhändler werden umgangen, die Produkte direkt über die eigene Website vertrieben.
Die Benutzererfahrung ist dabei von zentraler Bedeutung. Nur wenn der Kunde unkompliziert shoppen kann, ohne lange Benutzerprofile anlegen zu müssen und direkt (beispielsweise per Paypal) auschecken kann, sinkt die Hemmschwelle und steigt die Conversion-Rate.
Auch eine effiziente und möglichst nachhaltige Abwicklung der Logistik ist wichtig. So hat der Online-Händler für weiße Elektroware (Waschmaschinen, Spülmaschinen etc.) AO zusammen mit dem weltweiten Marktführer der Industrieimmobilien-Branche Prologis vor vier Jahren ein neues Logistikzentrum in Nordrhein-Westfalen gebaut, das nicht nur aktuellen, sondern auch zukünftigen Nachhaltigkeitsansprüchen standhält: Sparsame LED-Beleuchtung und ein äußerst sparsames Heizungssystem gehören genauso dazu wie optimale Verkehrsanbindung.