Düsseldorf. Der Investor Clemens Vedder nimmt derzeit die Bücher des Warenhauskonzerns unter die Lupe. «Metro hat den Datenraum geöffnet, und wir schauen uns Kaufhof an», sagte er dem «Handelsblatt» (Montagausgabe). Er wolle Kaufhof keineswegs im Zuge eines sogenannten Leveraged Buy-outs übernehmen, sagte Vedder weiter. Einen solchen Erwerb, bei dem bis zu 90 Prozent der Finanzierung durch Fremdkapital sichergestellt wird, habe es bei ihm auch in der Vergangenheit nicht gegeben.
Auch für die Kaufhof-Übernahme wolle er Fremdmittel maximal in doppelter Höhe seines Eigenkapitals einsetzen, schreibt das «Handelsblatt». Die von ihm gesteuerte Goldsmith Group könne «1 Milliarde bis 3 Milliarden Euro auf die Beine stellen», sagte Vedder. Die Goldsmith Group besitze bereits aus dem vergangenen Jahr «Zusagen für Gelder, die wir nicht eingelöst haben».
Nach Vedders Vorstellungen könnte der Deal in einigen Wochen über die Bühne gehen. Man werde die mögliche Übernahme «unter europäischen Bedingungen» prüfen. Damit spielt der Investor laut «Handelsblatt» auf den italienischen Warenhausbetreiber Maurizio Borletti an. Diese habe in der Vergangenheit immer wieder Interesse am Erwerb von Kaufhof und Karstadt signalisiert. Borletti, der zu den Vermietern des insolventen Karstadt-Konzerns gehöre, zähle gleichzeitig zu den Eigentümern der französischen Warenhauskette Printemps und des italienischen Wettbewerbers La Rinascente.
Auch der New Yorker Finanzinvestor Blackstone erwägt laut «Handelsblatt» die Übernahme Warenhauskette Kaufhof.