IT-Trends: „Bring your own identity“ ist die Luftblase 2013
München – „Bring your own Identity“ (BYOID) ist die IT-Luftblase des Jahres 2013. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Projektbörse und Personalagentur für externe IT-/Engineering-Spezialisten GULP, an der über 400 IT-Experten teilgenommen haben. Über 80 Prozent der Befragten sehen in BYOID derzeit keinen Trend. Bei BYOID ermöglichen es Unternehmen ihren Mitarbeitern u.a., sich mit den privaten Social-Media- sowie E-Mail-Profilen in der IT-Infrastruktur ihres Arbeitgebers anzumelden. Als starkes Thema bestätigt sich demgegenüber die IT-Sicherheit mit dem Fokus auf Cyber-Security. GULP überprüft bereits zum fünften Mal die Trendaussagen von Beratungshäusern wie Gartner, IDC, PAC, A.T. Kearney und Experton. Grundsätzlich halten die Trendaussagen aber, was sie versprechen.
BYOID fällt durch
Insgesamt zehn Voraussagen der verschiedenen Consultingfirmen sowie des IT-Branchenverbands Bitkom untersuchte GULP in der Umfrage unter 411 teilnehmenden IT-Experten auf ihre Beständigkeit. Mit großem Abstand auf Platz eins der schwächsten Trends lag „Bring your own Identity“. Die Marktforscher von IDC analysierten zu Beginn des Jahres in einer Umfrage, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern zunehmend das Login-Procedere vereinfachen. Angestellte dürfen somit private Passwörter aus sozialen Netzwerken wie Facebook oder Cloud-Anbietern für die Authentifizierung in der Unternehmens-IT nutzen. 81 Prozent der Teilnehmer der GULP Umfrage machten nun deutlich, dass dies eine Luftblase ist. „Sollte sich dieser Trend jemals durchsetzen, werden IT-Sicherheits-Spezialisten in Unternehmen noch eine Aufgabe mehr auf ihrer Agenda haben. Denn die Sicherheitsrisiken durch BYOID sind enorm. Dabei stellten unsere Umfrage-Teilnehmer ohnehin heraus, dass Konzerne ihren Fokus bereits heute auf Cyber-Security und Datenschutz richten sollten“, so Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP.
Experten bewerten Cyber-Security als wichtigstes Thema
Sämtliche Elemente der IT-Infrastruktur wie Cloud Computing, BYOID oder mobile Endgeräte und die darauf gespeicherten Unternehmensdaten müssen stärker geschützt werden. Sowohl die Analysten von PAC, Experton und A.T. Kearney als auch der IT-Branchenverband Bitkom sind der Meinung, dass IT-Sicherheit einer der wichtigsten Trends ist. Hier stimmen sie mit der GULP Umfrage überein. Knapp 90 Prozent der Befragten sehen hier keine Luftblase. Dies überrascht nicht: Trotz deutlich steigender Ausgaben für die IT-Sicherheit in Unternehmen und Organisationen (rund 50 Prozent mehr als 2009) steigt die Zahl der Sicherheitsvorfälle in Konzernen rasant an, so das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Studie*. Demnach sind Unternehmen heute immer noch damit beschäftigt, sich vor allem gegen die Sicherheitsrisiken von gestern zu schützen. Zugleich stellen neue Entwicklungen wie Cloud Computing die Firmen vor Herausforderungen in puncto Sicherheit. „Diese Entwicklung ist nicht neu. 2007 stieg die Nachfrage nach externen Security-Spezialisten bei uns extrem an. Seitdem hält sie sich stabil auf hohem Niveau“, berichtet Stefan Symanek weiter.
Von der Luftblase zum Trend: Digitalisierung der Gesellschaft
A.T. Kearney und Gartner erklärten die Digitalisierung der Gesellschaft zum Trend. Informationstechnologien würden das gesellschaftliche Leben weiter durchdringen, z.B. in Form von mobilem Bezahlen und elektronisch gesteuerten Haushalten (Smart Homes). In der GULP Umfrage kristallisierte sich diese Weiterentwicklung des sogenannten „Internet der Dinge“ als zweitwichtigster Trend heraus, den über 82 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ernst nehmen. Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP, kommentiert: „Im Jahr 2012 schätzten 61 Prozent das Internet der Dinge noch als Luftblase ein. Das machte es in der damaligen Umfrage zur zweitgrößten Luftblase. Innerhalb eines Jahres hat es sich als ernst zu nehmender Trend entpuppt.“ Weitere Trends der GULP Umfrage, auf die zukünftig zu achten sein wird, sind: Strategisches Big Data (29 Prozent Luftblase), Application Management Services (28 Prozent Luftblase) sowie Webanwendungen (HTML5) statt Apps (21 Prozent Luftblase). Regeln für Social Collaboration (48 Prozent Luftblase), die Standardisierung in der IT (42 Prozent Luftblase) sowie die Hybrid IT (35 Prozent Luftblase) sind dagegen tendenziell schwache Trends, bei denen sich zeigen wird, ob sie sich jemals durchsetzen.
Quelle: ots