Frankfurt/Main. Die deutschen Autohersteller reagieren mit Sonderschichten und dem massiven Einsatz von Leiharbeitern auf den plötzlichen Anstieg der Nachfrage. Dies berichtet die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» unter Berufung auf die Konzerne. Wo gestern noch Kurzarbeit war, werde jetzt samstags gearbeitet. «Noch nie hat sich die Lage in einem so atemberaubenden Tempo zum Besseren gewendet», zitiert das Blatt einen Daimler-Aufsichtsrat.
Gerade die Spitzenmodelle S- und E-Klasse erlebten einen starken Anstieg der Bestellungen – weit jenseits der ursprünglichen internen Planzahlen. In etlichen Pkw-Werken, darunter Sindelfingen, Untertürkheim und Bremen, werde daher bereits samstags gearbeitet, bestätigte ein Konzernsprecher. Für Rastatt liefen entsprechende Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Auch die Audi-Beschäftigten im Werk Neckarsulm müssten für den neuen A 8 samstags ran.
Zudem heuerten die Autokonzerne Tausende Zeitarbeiter an. Daimler habe gegenwärtig rund 1800 Zeitarbeiter beschäftigt, sagte ein Daimler-Sprecher. An die 5000 Leiharbeiter seien bei BMW im Einsatz.
Für viele Standorte bedeute der unerwartete Nachfrageschub, dass die Sommerferien ausfallen. Das Mercedes-Motorenwerk am Stammsitz Untertürkheim werde keine Betriebsruhe haben, so wenig wie die Standorte Hamburg und Berlin, im Werk Bremen werde die Pause von drei auf zwei Wochen verkürzt. Darüber hinaus werde Daimler rund 2100 Ferienarbeiter einstellen.