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Karpfen, Forelle, Ostseedorsch und Biolachs auf den Tisch Greenpeace und WWF raten vom Verzehr von Aal, Rotbarsch und Schillerlocke ab

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Aufgrund der weltweiten Bedrohung der Bestände rät die Umweltschutzorganisation Greenpeace vom Verzehr von Aal und Rotbarsch ab. Beide Arten gehörten nicht auf den Teller, heißt es im aktuellen Greenpeace-Ratgeber «Fisch – beliebt, aber bedroht». Bedenkenlos verzehrt werden können hingegen Karpfen oder Forelle. Beliebte Speisefische wie Kabeljau, Hering oder Lachs seien nur eingeschränkt zu empfehlen. Hier sollten Verbraucher auf die Kennzeichnung der Produkte achten: Fanggebiet und Fangmethode gäben Auskunft, ob das Produkt aus einer nachhaltigen Fischerei stamme.

Die Agrarminister der EU-Staaten hatten am Dienstag über die Fangmengen für Nordsee und Atlantik beraten und bis zum Nachmittag keine Einigung erzielt. Nach Greenpeace-Angaben verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt 15,7 Kilogramm Fisch im Jahr. Der weltweite Pro-Kopf-Verbrauch liegt laut der Umweltstiftung WWF bei 17,4 Kilogramm. Hierzulande sind Alaska-Seelachs, Hering und Lachs besonders beliebt. Im Vergleich zu 2009 habe sich unter anderem die Bewertung für Pangasius und Sardine geändert. Beide Fischarten stuft der aktuelle Greenpeace-Ratgeber als nur noch eingeschränkt empfehlenswert ein.

Empfehlungen zum Fischverzehr gibt alljährlich auch der WWF ab. So kann sich der Verbraucher nach Einschätzung der Umweltstiftung im Fischgeschäft guten Gewissens für Hering und Seelachs aus dem Nordatlantik entscheiden. Als weitere gute Wahl gelten Dorsch aus der östlichen Ostsee, Hering, Seelachs und Schellfisch aus dem Nordost-Atlantik sowie Lachs und Forelle aus Biozuchten, wie es im mittlerweile fünften WWF-Einkaufsratgeber fürFisch und Meeresfrüchte heißt. Verzichtet werden sollte jedoch auf Aal, Schillerlocke, Schwertfisch, Rotbarsch aus dem Nordatlantik, Dorade aus dem Mittelmeer, Pangasius aus vietnamesischer Zucht oder auf tropische Garnelen.

Einige Fangmethoden richten laut WWF im Meer massive Schäden an. Aufgrund der weltweiten Plünderung der Ozeane sei es für viele Fischbestände längst «fünf vor zwölf». Der Verbraucher könne dem entgegenwirken, in dem er nur noch auf Fisch aus umweltschonendem Fang zurückgreife. Insbesondere Pangasius, vor fünf Jahren noch unbekannt, rangiert mittlerweile mit einem Marktanteil von 6,5 Prozent auf dem fünften Platz der beliebtestenFische. Die Entwicklung der Aquakultur von Pangasius in Vietnam, Thailand und Indonesien ist beispiellos. Die weltweite Produktion stieg offiziell von 48.000 Tonnen (1997) auf 930.000 Tonnen (2007).

Nach Angaben des WWF gelten 80 Prozent aller wirtschaftlich genutzten Bestände weltweit bereits als zu stark oder bis an ihre Grenzen befischt. In den nordostatlantischen Gewässern der Europäischen Union sind 72 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände überfischt.

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