KfW und Commerzbank legen Eigenkapitalfonds für Mittelstand auf
Berlin. Die Commerzbank und die staatseigene Förderbank KfW legen einen gemeinsamen Eigenkapitalfonds für den Mittelstand auf. Diesen wollen sie zunächst mit jeweils 100 Millionen Euro ausstatten. Für den Fonds sollen weitere Investoren gewonnen werden, so dass insgesamt eine Summe von bis zu 500 Millionen Euro zusammenkommt, teilten beide Banken am Donnerstag mit. Der Fonds soll im Sommer starten und richtet sich an Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro.
Die Deutsche Bank hatte Anfang des Jahres einen ähnlichen Fonds mit einem Startvolumen von 300 Millionen Euro aufgelegt. Allerdings ist die Nachfrage der Investoren verhalten, da sich das Volumen immer noch auf diesem Niveau bewegt und noch nicht die anvisierten 500 Millionen Euro zusammengekommen sind. Die Gespräche mit Investoren dauern an.
Durch die Fonds sollen mittelständische Unternehmen mit mehr Eigenkapital ausgestattet werden. Die Rezession hat im vergangenen Jahr in zuvor aufgebaute Eigenkapitaldecke vieler Unternehmen reduziert. «Dies droht in der sich andeutenden Konjunkturerholung zunehmend zu einem Hemmschuh für Wachstum und Innovation zu werden», erklärten Commerzbank und KfW. Mit einem dickeren Eigenkapitalpolster können Unternehmen mehr Kredite aufnehmen. Mit einem Euro Eigenkapital können die Unternehmen in der Regel vier Euro Fremdkapital aufnehmen.
Der Eigenkapitalfonds für den deutschen Mittelstand soll sich klar von schuldenfinanzierten Übernahmen unterscheiden. «Im Fokus stehen deutsche Familienunternehmen und deren auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensentwicklung», hieß es.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) begrüßte die Pläne. Derzeit bestehe am Markt kein flächendeckendes Angebot von Eigenkapitalfinanzierungen für den Mittelstand, sagte er. Um die Wirtschaft wieder auf Touren zu bringen, müssten die Investitions- und Innovationspläne des Mittelstandes finanziell abgesichert werden.
