Knapp ein Drittel weniger Schiffe befahren Nord-Ostsee-Kanal
Kiel. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat im vergangenen Jahr auch auf den Schiffsverkehr im Nord-Ostsee-Kanal durchgeschlagen. Insgesamt passierten die Wasserstraße 30 228 Schiffe, wie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord am Dienstag in Kiel mitteilte. Das waren 29,1 Prozent weniger als 2008. Auch die transportierte Ladungsmenge ging im Vergleich zum Vorjahr um 33,4 Prozent auf rund 70,4 Millionen Tonnen zurück. Die Bruttoraumzahl ging um 33,8 Prozent auf knapp 116 Millionen Tonnen zurück.
Seit Sommer wird allerdings eine leichte Erholung beobachtet. Bis zum letzten Quartal 2009 stieg die Ladungsmenge der Schiffe wieder kontinuierlich an. «Eine mögliche Erklärung ist, dass Industriebetriebe zu Beginn der Wirtschaftskrise verstärkt auf Lagerbestände zurückgegriffen und Bestellungen von Rohstoffen und Vorprodukten stark begrenzt haben», sagte der Leiter des Dezernats Schifffahrt bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord, Jörg Heinrich. Diese aufgeschobene Nachfrage habe zu Beginn des vierten Quartals wieder eingesetzt, «was auch am Transportaufkommen am Nord-Ostsee-Kanal zu spüren war».
Zum Jahresende habe sich der Verkehr auf dem Kanal «auf einem soliden Niveau eingependelt», sagte Heinrich. Für das laufende Jahr rechnet er wieder mit einem moderaten Anstieg des Schiffsverkehrs durch den Kanal. «Der sich im Laufe des Jahres 2009 abschwächende Rückgang des Schiffsverkehrs deutet darauf hin, dass die Talsohle bereits durchschritten ist», sagte er.
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