Nürnberg. Das Konsumklima in Deutschland zeigt sich stabil. Die Konsumneigung der Verbraucher steige aktuell sogar spürbar an, teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch in Nürnberg mit. Allerdings verunsichere die Diskussion um steigende finanzielle Belastungen infolge des anstehenden Sparpakets die Verbraucher zunehmend. Daran änderten auch positive Meldungen zu Konjunktur und Arbeitsmarkt wenig. Entsprechend habe die Einkommenserwartung im Juni deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Der Gesamtindikator sei jedoch mit 3,5 Punkten für Juli auf dem Stand des Vormonats geblieben. Experten hatten mit einem leichten Rückgang auf 3,3 Zähler gerechnet.
Wie es weiter hieß, lassen positive Meldungen vom Arbeitsmarkt die Verbraucher im Vergleich zum Vormonat wieder etwas optimistischer in die Zukunft blicken. Zudem habe die Fußball-Weltmeisterschaft offenbar eine kleine Sonderkonjunktur ausgelöst, in deren Folge die Anschaffungsneigung nach vier Rückgängen in Folge im Juni wieder zulege.
Allerdings schlage sich die Befürchtung der Verbraucher, dass die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte wieder einmal zu ihren Lasten erreicht werden solle, im Juni deutlich in den persönlichen Einkommensaussichten nieder. Der entsprechende Index sei bereits zum zweiten Mal in Folge kräftige gesunken. Generell stehe die Frage nach der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme weit oben auf der Sorgenliste der Deutschen, teilte die GfK weiter mit.
Der weitere Verlauf des Konsumklimas hängt den Angaben zufolge vor allem davon ab, inwiefern die derzeit günstigen Rahmenbedingungen wie die positive Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung wieder an Bedeutung gewinnen. Dazu müssten der Debatte um die Staatsschulden sowie die Stabilität des Euro nun Taten folgen, hieß es weiter.