Kosteneinsparungen führen zu Gewinnsteigerungen
Köln – Die expansive Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat keinerlei Auswirkungen auf die Strategie mittelständischer Unternehmen, zeigt die aktuelle Barometer Kostenmanagement Studie von Expense Reduction Analysts und der EBS Business School. Darüber hinaus werden Investitionen unabhängig von äußeren Faktoren wie dem Brexit getroffen. So führen auch unsichere Rahmenbedingungen nicht dazu, dass Unternehmen ihre strategische Ausrichtung ändern. Realisierte Einsparungen werden weniger in Forschung und Modernisierung investiert, sie dienen vielmehr zu 20 Prozent als Profittreiber. Bei 73 Prozent der Unternehmen ist der Effekt allerdings bereits nach drei Jahren verpufft.
Die Expense Reduction Analysts-Studie dokumentiert, dass 20 Prozent der erzielten Einsparungen genutzt werden, um den Unternehmensgewinn zu steigern und so Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Um die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens aktiv zu gestalten, werden weitere 12,5 Prozent in Marketing- und Vertriebsaktivitäten, 11,8 Prozent in Maschinen und Anlagen sowie 11,5 Prozent in die Mitarbeiterentwicklung investiert. Beim Vergleich der weniger erfolgreichen und erfolgreichen Unternehmen, gemessen an verschiedenen Erfolgsindikatoren wie Umsatzrendite oder Kundenzufriedenheit innerhalb der vergangenen drei Jahre, ergibt sich folgendes ergänzendes Bild: Die 25 Prozent erfolgreichsten Unternehmen investieren zu 46 Prozent mehr die erwirtschafteten Einsparungen in Geschäftsfelderweiterung und zu 34 Prozent mehr in Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Sales als im Vergleich die 25 Prozent weniger erfolgreichen Firmen.
„Dass Unternehmen ein Fünftel des eingesparten Geldes zur Gewinnsteigerung nutzen, heißt im Umkehrschluss, dass diese Gelder vorerst nicht reinvestiert werden“, erklärt Klaus Jeschke, Managing Director DACH von Expense Reduction Analysts. „Besonders erfolgreiche Unternehmen nutzen dieses finanzielle Extra allerdings, um sich im Vergleich zum Wettbewerb noch besser und nachhaltiger aufzustellen. Das unterstreicht die Studie. Wenn dann neue Businessmodelle oder Chancen am Horizont auftauchen, sind diese Unternehmen gewappnet, schnell und effektiv zu handeln“, so Jeschke.
Herausforderungen ergeben sich für viele Unternehmen bei der Realisierung nachhaltiger Kosteneinsparungen. Denn bei 73 Prozent der befragten Unternehmen ist der Effekt von Kostenmanagementprogrammen bereits nach spätestens drei Jahren wieder verpufft. „Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Unternehmen vor allem daran arbeiten müssen, kostenbewusstes Handeln in der Unternehmenskultur zu verankern. Die nötigen Kennzahlen sowie die richtigen Tools gilt es zu finden, um das eingesparte Geld nachhaltig zur Gewinnsteigerung zu nutzen“, betont Jeschke. „Dabei können auch externe Kostenmanagementspezialisten durchaus helfen und die Nachhaltigkeit der Einsparungen verlängern“, ergänzt Jeschke. Expense Reduction Analysts hilft Unternehmen dabei, langfristige Vorteile von Kostenmanagementprogrammen zu nutzen und kosteneffektives Handeln in der Unternehmenskultur zu verankern.
Zum Expense Reduction Analysts Barometer Kostenmanagement 2016:
Analog zu den Befragungen 2012, 2013 und 2014 wird das Barometer Kostenmanagement von Expense Reduction Analysts und der EBS Business School in Form einer standardisierten europaweiten Online-Befragung durchgeführt. Das Barometer Kostenmanagement wird jährlich durchgeführt und zeigt auf, wie effizient Unternehmen im Bereich Kostenmanagement arbeiten.
Die Erhebung fand im Zeitraum vom 7. April bis zum 20. Juli 2016 statt. Berücksichtigt wurden Unternehmen aus zehn europäischen Ländern. Dabei zeigte sich, dass das Thema Kostenmanagement in den Kompetenzbereich der oberen Entscheidungsebene fällt. Zu rund 88 Prozent haben Mitglieder aus Geschäftsführung, Vorstand und Bereichs-/ Abteilungsleitung an der Studie teilgenommen. Die der vorliegenden Studie zugrundeliegende Stichprobe enthält 281 Unternehmen, was einer Steigerung gegenüber 2014 von 12 Prozent und 52 Prozent gegenüber 2012 entspricht.
Quelle: Counterpart Group GmbH