Krombacher Seniorchef feierte seinen 90. Geburtstag am Tag des Bieres
Dr. h.c. Friedrich Schadeberg, Seniorchef der Krombacher Brauerei, wurde 90!
Krombach. Er gehört zu den führenden Köpfen der deutschen Bierbranche und hat die ehemals regionale Krombacher Brauerei zu einer der erfolgreichsten Brauereien der Republik gemacht: Dr. h.c. Friedrich Schadeberg, Seniorchef der Krombacher Brauerei, feierte am heutigen Freitag, dem 23. April 2010, bei guter Gesundheit, seinen 90. Geburtstag. Besonders symbolträchtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der 23. April zugleich auch der Tag des deutschen Bieres ist.
Das deutsche Reinheitsgebot ist für den diplomierten Brauingenieur während seiner gesamten Karriere Verpflichtung gewesen. In einer mehr als fünfzigjährigen Schaffensperiode hat Schadeberg den herausragenden Ruf von Krombacher als Markenartikel begründet. Noch heute ist Dr. Schadeberg fast Tag für Tag in der Brauerei und bei allen strategischen Entscheidungen des Familienunternehmens mit im Boot. Das Tagesgeschäft hat er schon vor einiger Zeit an die beiden Kinder Bernhard Schadeberg und Petra Schadeberg-Herrmann in beste Hände übergeben. Neben den Kindern werden Ehefrau Helga und Mitgesellschafterin Barbara Lambrecht-Schadeberg zu den ersten Gratulanten gehören.
Der Beginn
Friedrich Schadeberg wird in eine höchst unruhige, von Krisen und Katastrophen geprägte Zeit hineingeboren. Er kommt am 23. April 1920 in Neuwied am Rhein zur Welt. Schadeberg besucht erfolgreich das dortige Gymnasium. 1939 wird er zum Wehrdienst eingezogen und muss als Soldat nach Afrika. Hier gerät er in Gefangenschaft und wird in ein Kriegsgefangenenlager nach Australien verschifft, wo er 5 ½ Jahre zubringen wird. 1947 kehrt Schadeberg in das am Boden liegende Deutschland zurück und wird Brauer. Der junge Schadeberg legt erfolgreich die Prüfungen zum Diplom-Braumeister und als Diplom-Brauingenieur ab. 1953 erhält er Prokura in der Krombacher Brauerei. Damit beginnt dann eine der erfolgreichsten Geschichten der deutschen Brauwirtschaft.
Krombacher als Premium-Marke
Friedrich Schadeberg konzentriert sich frühzeitig auf ein einziges Produkt – auf Bier nach Pilsener Brauart. Friedrich Schadeberg: „Ich habe Krombacher frühzeitig als Markenartikel begriffen und mit gezielter Werbung für die Konsumenten begonnen“. Die Werbung mit dem Förster und dem fast legendären Werbespruch „Freunde, lasst uns einen krombachern.“ ist noch heute in aller Munde. Unter der Führung Schadebergs entwickelte sich die heutige Naturpositionierung der Marke. Die allseits bekannte Krombacher Insel im See, vom Mittelgebirgswald umgeben, ist die zeitgemäße Fortführung der alten Werbekampagnen. Insofern ist auch diese Kontinuität ein wichtiger Faktor des Erfolges. Auch bei der Brautechnologie ging Schadeberg neue Wege. So war die Krombacher Brauerei eine der ersten Großbrauereien die bereits Anfang 1970 die geschlossene Gärung in Großtanks einführte.
Krombacher Pils ist national gefragt. Sind es 1953 etwas mehr als 60.000 Hektoliter jährlich, die die Brauerei verließen, so beträgt der Ausstoß mit 6,342 Mio. Hektoliter pro Jahr heute ein Vielfaches. Daher entstehen neue Produktionsflächen, auf denen Schadeberg hochmoderne Anlagen errichten lässt, in denen heute knapp 900 Menschen arbeiten. Der große Erfolg in den letzten Jahrzehnten ist nicht allein sein Verdienst. Das weiß Friedrich Schadeberg und macht seinen Mitarbeitern ein Kompliment: „Ohne motivierte Männer und Frauen würde die Krombacher Brauerei nicht auf dem Spitzenplatz stehen, den sie heute innehat.“
Ein Haus starker Premiummarken
Krombacher Pils wird Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts zur meistgekauften und beliebtesten Premium Pilsmarke in Deutschland, zugleich aber zeigen sich im Markt neue Entwicklungen und Trends. Friedrich Schadeberg übergibt das Unternehmen an die nächste Generation, die in der Folgezeit eine Markenfamilie unter der Dachmarke Krombacher aufbaut. 2006 macht man mit der Akquisition von Schweppes und Orangina erfolgreich die ersten Schritte in andere Getränkesegmente.
Ehrungen
Angesichts seiner unternehmerischen Leistung und seiner Verdienste um die Gemeinschaft hat der Bundespräsident Friedrich Schadeberg 1990 das Bundesverdienstkreuz verliehen. 2002 folgt das Ehrenbürgerrecht seiner Heimatstadt Kreuztal als weitere hohe Auszeichnung und Anerkennung. Im Jahr 2009 gibt es die vorläufig letzte Auszeichnung, als die Universität Siegen Friedrich Schadeberg angesichts seiner Verdienste als Markenartikler und als Förderer der Wirtschaftsregion Siegerland die Ehrendoktorwürde verleiht.