Kyoto / Neuss – Bereits zum 35. Mal wurde gestern der Kyoto-Preis an die diesjährigen Laureaten aus den Kategorien „Advanced Technology“, „Basic Sciences“ und „Arts and Philosophy“ vergeben. Die hochdotierte Ehrung wird stets am 10. November bei einer feierlichen Zeremonie im Kyoto International Conference Center durch die Inamori-Stiftung verliehen. Die drei Preisträger nahmen die Auszeichnung in der alten japanischen Kaiserstadt im Beisein von Prinzessin Takamado, einem Mitglied der Kaiserfamilie, und mehr als tausend Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur weltweit entgegen. Der Kyoto-Preis umfasst eine Urkunde, die Kyoto-Preis Medaille aus 20-karätigem Gold und das Preisgeld in Höhe von jeweils 100 Millionen Yen (derzeit rund 828.000 Euro).
Kyoto-Preis: Auszeichnung mit Tradition
Der Kyoto-Preis wurde 1984 von Kazuo Inamori, dem Gründer des japanischen Technologie-Konzerns Kyocera mit Hauptsitz in Kyoto, ins Leben gerufen. Zu den Preisträgern der letzten 34 Jahre zählen bedeutende Persönlichkeiten wie der Philosoph Jürgen Habermas, die Choreographin Pina Bausch sowie der japanische Modeschöpfer Issey Miyake. Der Physiker Dr. Michel Mayor, Kyoto-Preisträger in der Kategorie „Basic Sciences“ im Jahr 2015, nahm zudem erst kürzlich den Nobelpreis in Physics entgegen. Neben Mediziner Dr. Tasuku Honjo und Molekularbiologe Yoshinori Ohsumi ist Dr. Mayor bereits der elfte Laureat des Kyoto-Preises, dem auch der Nobelpreis verliehen wurde.
Die Preisträger 2019
Dr. Ching W. Tang, China – IAS Bank of East Asia Professor an der Hong Kong University of Science and Technology sowie Professor Emeritus an der University of Rochester
Dr. Tang hat Lichtemissionsprozesse in elektrisch gesteuerten, organischen Materialien untersucht und eine neue Bauelementstruktur erfunden, in der zwei speziell ausgewählte Materialien übereinander angeordnet wurden, die eine hocheffiziente Lichtemission bei niedrigen Betriebsspannungen ermöglichen. Diese bahnbrechende Arbeit hat zur praktischen Anwendung von organischen Leuchtdioden (OLEDs) und deren weitreichender Applikation in Displays und Beleuchtungen geführt.
Dr. James E. Gunn, USA – Emeritus Eugene Higgins Professor of Astrophysical Sciences an der Princeton University
Dr. Gunn war Leiter des Sloan Digital Sky Survey, bei der eine dreidimensionale, digitale kosmische Karte einer ausgedehnten Region erstellt wurde. Er spielte eine führende Rolle im Projekt, einschließlich Planung, Instrumentenentwicklung und Datenanalyse, und trug zur Aufklärung der evolutionären Geschichte des Universums bei. Er ist Autor vieler wegweisender astrophysikalischer Theorien und hat so einen signifikanten Beitrag zum Verständnis des Universums geleistet.
Ariane Mnouchkine, Frankreich – Gründerin und Direktorin des Théâtre du Soleil
Ariane Mnouchkine produziert kontinuierlich Meisterwerke mit historischen und politischen Themen. Unter Berücksichtigung der traditionellen Aufführungen des Ostens sowie des Westens hat sie durch ihre kollaborativen Schöpfungen die theatralischen Ausdrucksformen weiterentwickelt. Die zusammenführenden Kreationen basieren auf der Methodik ihrer einzigartigen theatralischen Organisation, die hierarchische Ordnungen vermeidet.
Quelle: Kyocera Fineceramics GmbH