Langley übernimmt Geschäftsbereich Bogendruckmaschinen von Manroland
Gläubigerausschuss stimmte auch Verkauf des Offenbacher Standortes des insolventen Unternehmens zu
Augsburg (dapd-bay). Auch für den Offenbacher Standort des insolventen Druckmaschinenherstellers Manroland ist ein Investor gefunden worden. Der britische Mischkonzern Langley Holdings aus Nottinghamshire werde alle Produktionsanlagen und Immobilien am Standort Offenbach des Geschäftsbereiches Bogendruckmaschinen sowie die komplette internationale Vertriebsorganisation in mehr als 40 Ländern übernehmen, teilte Insolvenzverwalter Werner Schneider am Mittwochabend in Augsburg mit.
Der Gläubigerausschuss habe nach dem Verkauf des Augsburger Werkes auch der Veräußerung des Standortes Offenbach grünes Licht erteilt, sagte ein Sprecher Schneiders. Der Verkauf des Augsburger Hauptwerks an die Lübecker Possehl-Gruppe war bereits zuvor bekannt. Geplant ist nach Angaben des Sprechers auch eine spätere Beteiligung der Possehl-Gruppe am Standort im sächsischen Plauen.
„Ich freue mich über diese kurzfristige Einigung, die dem Standort Offenbach und dem Bogendruck eine langfristige Perspektive geben wird“, erklärte Schneider. Die zukünftig rund 860 Mitarbeiter in Offenbach sollen entsprechend der bisherigen Personalplanungen übernommen werden. Er sei davon überzeugt, dass nun eine „dauerhafte Perspektive“ für das Bogendruckgeschäft von Manroland gefunden worden sei, sagte der Insolvenzverwalter. Die Zustimmung des Bundeskartellamtes für den Verkauf werde in Kürze erwartet.
Langley hat weltweit etwa 2.300 Mitarbeiter. 2011 machte das Unternehmen bei einem Umsatz von 495 Millionen Euro 76 Millionen Gewinn vor Steuern. Das Unternehmen ist unter anderem in Großbritannien, Frankreich und den USA tätig. In Deutschland führt Langley zwei Unternehmensgruppen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau: die Piller Gruppe in Osterode/Hannover und die Claudius Peters Gruppe in Buxtehude/Hamburg.
Das Amtsgericht Augsburg hatte am Morgen das Insolvenzverfahren für Manroland eröffnet. Den aktuellen Zahlen zufolge könnten 55 Prozent der Arbeitsplätze bei Manroland erhalten bleiben, erklärte Schneider.
Mitarbeiter, die nicht übernommen würden, können in Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften übertreten, die an den drei Standorten in Deutschland am Mittwoch ihren Betrieb aufnahmen. Diese bieten ein halbes Jahr Qualifizierungsmaßnahmen, Hilfe bei der Stellensuche und eine Bezahlung von 80 Prozent des ursprünglichen Nettogehalts.