Kronach (dapd-bay). Der Fernsehgerätehersteller Loewe ist noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht und plant weitere Stellenkürzungen. 2012 lag das operative Ergebnis bei minus 29 Millionen Euro und damit rund dreimal höher als im Jahr zuvor, wie das Unternehmen aus dem fränkischen Kronach am Montag mitteilte. Im Dezember hatte Loewe seine Erwartungen bereits nach unten geschraubt und einen Verlust von 20 Millionen Euro angekündigt.
Um die Kosten zu drücken, will Loewe zügig Arbeitsplätze abbauen. Die Unternehmensführung führe bereits konstruktive Gespräche mit dem Betriebsrat und der IG Metall, teilte die AG weiter mit. Es sei beabsichtigt, den Personalabbau im ersten Quartal 2013 abzuschließen. Um die Kürzungen möglichst sozialverträglich zu gestalten, plant Loewe die Gründung einer Transfergesellschaft.
Der Umsatz von Loewe fiel 2012 im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 274,3 Millionen Euro. Zusätzlich belasteten Einmalaufwendungen für die Restrukturierung und Rückstellungen für Abfindungszahlungen das Ergebnis des vergangenen Jahres.
„Wir haben entsprechend den Bilanzierungsvorschriften damit Ausgaben, die erst 2013 getätigt werden, noch im Jahresabschluss 2012 berücksichtigt“, sagte der designierte Vorstandsvorsitzende Matthias Harsch. „Dies entlastet das Geschäftsjahr 2013 und verschafft uns zusätzlichen Rückenwind.“ In diesem Jahr will Loewe den Umsatz leicht steigern und wieder ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erwirtschaften.
Harsch will das Unternehmen strategisch neu ausrichten. Dabei stehe das Premiumsegment im Mittelpunkt, teilte Loewe weiter mit. Dazu gehöre beispielsweise das neue Home Entertainment System „Loewe Individual“.
Die Loewe-Aktie verlor kräftig an Wert. Kurz vor Börsenschluss lag sie rund 3,6 Prozent im Minus bei 2,61 Euro.