Maschinenbeschaffung und die Herausforderungen des Mittelstands: Vom Gebrauchtkauf bis zum Leasing
Maschinen und Werkzeug sind wesentliche Komponenten in zahlreichen wichtigen Betriebsabläufen. Insbesondere hinsichtlich der Qualität der Produktion kommt Maschinen eine entscheidende Bedeutung zu. Für kleine und mittlere Unternehmen stellt die Maschinenbeschaffung eine besondere finanzielle Herausforderung dar. Sie verfügen im Vergleich zur Konkurrenz größer Konzerne über eine geringere Ausstattung an Investitionskapital. Weiterhin hat der Mittelstand typischerweise höhere Abnahmepreise für die einzelne Maschine zu zahlen, da die Abnahmemenge eine geringere ist. Ebenso ist der Wettbewerb mit den größeren Unternehmen auf dem Beschaffungsmarkt zu berücksichtigen, der seinerseits zur Schwierigkeit der Beschaffung beiträgt.
Beschaffungsarten für Maschinen
Die Auswahl und die Beschaffung der Maschinen will aufgrund der herausragenden Bedeutung für den Produktionsprozess wohlüberlegt sein. Maschinen müssen einerseits das gewünschte Ergebnis in gewünschter Qualität liefern, dürfen aber andererseits das Budget des Unternehmens nicht sprengen. Einkäufer in Unternehmen haben grundsätzlich die Wahl zwischen den Beschaffungsarten Neukauf, Gebrauchterwerb und Leasing.
Maschinen-Neukauf
Ein Neukauf stellt grundsätzlich eine größere Investition dar, die meist eine Fremdkapitalaufnahme erfordert. Gerade für den Mittelstand ist es kaum vorstellbar, hochpreisige Maschinen aus Eigenkapital zu finanzieren.
Neue Maschinen verfügen über die modernsten Technologien und sind damit eine Investition in Innovation. Der Maschinenpark lässt sich damit modernisieren und die Produktionsprozesse optimieren. Dies ist oft mit einem Effizienzgewinn durch Reduktion des Ausschusses und einer Verkürzung der Durchlaufzeiten verbunden.
Der Neuerwerb einer Maschine ist zudem mit Garantieleistungen seitens des Herstellers verbunden, was den Käufern Sicherheit gibt. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, neue Maschinen nach individuellen Anforderungen anfertigen zu lassen.
Nachteilig ist neben dem hohen Investitionsaufwand die oft hohe Wartezeit der speziell angefertigten Maschinen. Hinzu kommt ein erhöhter Schulungsaufwand für die Mitarbeiter. Gegebenenfalls sind spezielle Schulungen der Maschinenführer und anderen Mitarbeiter gefragt. Auch die Integration der neuen Maschine in den Prozessablauf des bestehenden Maschinenparks kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Gebrauchtkauf von Maschinen
Die Möglichkeiten des Gebrauchtkaufs sind zahlreich. Verpackungsmaschinen, Verfahrenstechnik und gebrauchte Werkzeugmaschinen bei resale.de bringen für den Käufer gegenüber des Neukaufs einen erheblichen Preisvorteil mit sich. Auf den Maschinen-Marktplätzen treffen Verkäufer gebrauchter, gut erhaltener Maschinen auf ihre Kunden. Ebenso haben Einkäufer oft die Möglichkeit, direkt bei Unternehmen gebrauchte Maschinen zu erwerben. Wenn eine Firma ihren Maschinenpark modernisiert, stehen oftmals voll funktionsfähige ältere Maschinen und anderes Werkzeug zum Verkauf. Besonders großen Potenzial bieten hier auch Insolvenzen. Oft wird der Bestand des Unternehmens veräußert, sodass auch moderne Maschinen zu reduzierten Preisen zu erwerben sind.
Gebrauchtes Werkzeug und gebrauchte Maschinen lassen sich aufgrund des Wertverlusts deutlich günstiger erwerben als Neuware. Der Wertverlust tritt hier direkt nach dem Neukauf ein. Ein weiterer Vorteil gebrauchter Maschinen besteht darin, dass sie bereits beim Betrieb ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt haben. Kinderkrankheiten, wie sie bei neuen Maschinen auftreten können, sind damit seltener.
Nachteilig an gebrauchten Maschinen ist der bereits aufgetretene Verschleiß. Die Maschine und ihre Komponenten hat bereits einige Betriebsstunden geleistet und daher eine geringere Restlebensdauer als Neuware. Gegebenenfalls müssen hier beim Kauf Budget und Zeitaufwand für das Retrofitting der Maschinen einkalkuliert werden. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass gebrauchte Maschinen nicht speziell auf die Anforderungen der jeweiligen Firma ausgelegt sind. Eine herstellerseitige Garantie besteht bei Gebrauchtware ebenso nicht. Allerdings geben manche Händler ihrerseits eine freiwillige Gewährleistung für gebrauchtes Werkzeug oder Maschinen.
Maschinen-Leasing
Leasing ist eine weitere alternative Finanzierungsart für neue Maschinen. Durch Maschinenleasing lassen sich die Vorteile neuer und innovativer Anlagen nutzen, ohne dass es einem großen Investitionsaufwand bedarf. Der Leasingnehmer wir allerdings kein Eigentümer der Maschine, sondern erwirbt durch Zahlung der Leasingraten ein Nutzungsrecht. Typischerweise handelt es sich um gleichbleibende monatliche Raten. Leasinggeber bleiben Eigentümer der Maschine. Daher können Leasingnehmer die gezahlten Leasing-Beiträge von der Steuer absetzen.
Beim Leasing ist zu berücksichtigen, dass für den Vertragsabschluss genügend eine ausreichende Bonität nachgewiesen werden muss. Die Gesamtkosten über die Leasing-Laufzeit sind gegenüber dem Kapitalaufwand eines direkten Kaufs abzuwägen. Zudem sind geleaste Maschinen während der gesamten Laufzeit zu pflegen und in einwandfreiem Zustand zurückzugeben.
Fazit
Mit dem Gebrauchtkauf und dem Leasing von Maschinen stehen kleinen und mittelständischen Unternehmen zwei gute Alternativen zum Neukauf zur Verfügung, um der finanziellen Herausforderung bei der Beschaffung zu begegnen. Bei gebrauchten Maschinen können Mittelständler vor allem von deren geringen Anschaffungskosten bei guter Funktionalität profitieren. Das Leasing kommt hingegen eher in Frage, wenn Maschinen kurzfristig für einen begrenzten Zeitraum gebraucht werden oder Innovationen vor der Kaufentscheidung getestet werden sollen.
Es hat sich einiges auf dem Gebrauchtmaschinen-Markt getan. Diverse Portale sind aus dem Boden geploppt, wiederum andere sind gänzlich vom Markt verschwunden. Eines ist sicher – Maschinenhändler haben heutzutage die Möglichkeit Ihren Bestand so günstig wie noch nie zu inserieren.