Das Thema Nachhaltigkeit nimmt einen immer größer werdenden politischen und gesellschaftlichen Stellenwert ein, nicht erst seit gestern ist nachhaltiges Handeln auch für den deutschen Mittelstand zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor geworden. Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit gibt es auf zahlreichen Ebenen und die Anzahl der Verbraucher, die auf Nachhaltigkeitsaspekte achten, wird zunehmend größer.
Allerdings wandeln Unternehmen, die entsprechende Maßnahmen ergreifen und Nachhaltigkeit in ihrer Unternehmenskultur verankern, auf einem schmalen Grat – unter dem Begriff „Greenwashing“, versteht man den Versuch von Unternehmen, sich allein aus Imagegründen verantwortungsbewusst und umweltfreundlich zu zeigen, ohne es dabei wirklich ernst zu meinen. Was also können Unternehmen aktiv tun, um wirklich nachhaltiger zu wirtschaften und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren?
Green Office: Wie grün kann ein Büro werden?
Als „Green Office“ bezeichnet man die ganzheitliche Umgestaltung der Arbeitsumgebung, mit dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens nachhaltig zu reduzieren. Dabei kommen eine ganze Reihe von Maßnahmen und Strategien zum Tragen, etwa die Reduzierung von Papier, der Einsatz von effizienten elektrischen Geräten und Lampen, die Nutzung umweltfreundlicher Materialien oder unternehmensinterne Recyclingprogramme.
Darüber hinaus geht es auch darum, das Bewusstsein der Mitarbeiter für das Thema Nachhaltigkeit zu stärken, einen Ressourcen- und Energie-sparenden Büroalltag zu etablieren, um als ganzes Unternehmen einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Welche konkreten Maßnahmen sich in diesem Zusammenhang anbieten und umgesetzt werden können, muss immer individuell für jedes Unternehmen entschieden werden, allgemeine Patentlösungen gibt es keine
Umweltfreundliche Materialien nutzen und Recyclingprogramme etablieren
Neben dem Co2-Verbrauch ist vor allem auch die zunehmende Vermüllung der Meere eine Herausforderung. Plastikmüll gefährdet nicht nur Meerestiere, sondern birgt ein kaum abzuschätzendes Risiko für die Zukunft. Derzeit gelangen jedes Jahr etwa 4,8 – 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere, trotz zahlreicher Initiativen, die auf das Thema hinweisen und vor den Folgen warnen.
Auch der deutsche Bürostuhl-Hersteller lento nimmt sich dieser Problematik an und setzt bei Bürostuhl-Bezügen ein klares Zeichen gegen die Verschmutzung der Meere. Bei der nachhaltigen Produktion der Materialien werden Rohstoffe der SEAQUAL Initiative verwendet, die aus gesammeltem Meeresmüll gewonnen werden. Durch Beispiele wie diesem, wird nicht nur auf das Thema hingewiesen, sondern der vermeintliche Müll auch einem sinnvollen Zweck zugeführt. Prinzipiell kann jedes Unternehmen auch interne Recyclingprogramme etablieren und so einen Beitrag zu der Reduzierung des allgemeinen Müllaufkommens beitragen.
Nachhaltigkeit geht nur mit Glaubwürdigkeit
Nachhaltigkeit ist ein vielschichtiges Thema, Umweltschutz sollte jedem ein Anliegen sein. Unternehmen, die planen nachhaltiger zu wirtschaften, sollten das individuelle Potenzial zunächst einmal genau analysieren und die Folgen einer konkreten Umsetzung abschätzen. Es kann helfen, entsprechende Maßnahmen schrittweise umzusetzen, so spart man sich nicht zuletzt auch das nicht-erreichen von bestimmten Zielen. Während es beispielsweise recht einfach zu realisieren ist, Büromöbel oder auch die Beleuchtung durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen, lässt sich etwa der Wechsel eines Rohstofflieferanten nicht von heute auf morgen umsetzen.
Der positive Effekt, den mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen auch für das Image haben kann, kann sich schnell in das Gegenteil verkehren, wenn das Unternehmen nicht glaubwürdig ist. Ein Transportunternehmen beispielsweise, welches Co2-Zertifikate kauft und anschließend mit C02-freier Transport wirbt, verlagert das eigentliche Problem nur und trägt nicht wirklich zu einer Verbesserung bei.