Metall- und Elektrobranche warnt vor Regulierung der Zeitarbeit
Berlin. Die Metall- und Elektrobranche warnt vor einer übermäßigen Regulierung der Zeitarbeit. Der Wirtschaftszweig sei wie kein anderer auf die Ausgleichsfunktion der Zeitarbeit angewiesen, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, am Donnerstag in Berlin.
Würde die Gleichbezahlung von Zeitarbeitern und Stammkräften nach zwölf Monaten eingeführt, wollten 40 Prozent der Unternehmen weniger Zeitarbeiter beschäftigen und 12 Prozent ganz auf Zeitarbeit verzichten, sagte Kannegiesser mit Verweis auf eine aktuelle Umfrage. Die Branche beschäftigt gut 3,4 Millionen Stammkräfte sowie zusätzlich schätzungsweise etwa 180 000 Zeitarbeiter.
Im Auf und Ab der unterschiedlichen Branchenkonjunkturen könne kein anderes Instrument den Personaltransfer zwischen den einzelnen Sparten so reibungslos gewährleisten und dadurch das nötige Fach- und Erfahrungswissen in den Betrieben sichern. «Wir dürfen diese wichtige beschäftigungspolitische und volkswirtschaftliche Funktion der Zeitarbeit nicht beschädigen», mahnte Kannegiesser. Überschreite die Zeitarbeit aber einen bestimmten Kostenrahmen, müssten die Unternehmen auf Aufträge verzichten, warnte Kannegiesser.
Grundsätzlich äußerte sich Kannegiesser zuversichtlich zur aktuellen Lage in der Branche. «Die Metall- und Elektro-Industrie scheint sich schneller sich von dem dramatischen Konjunkturabsturz im Winterhalbjahr 2008/09 zu erholen, als man vor einem Jahr hätte erwarten können», sagte er. Die meisten Betriebe seien in der Krise aber finanziell anfälliger geworden und bewegten sich noch auf dünnem Eis.