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Metro baut Position bei Media-Saturn aus

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Düsseldorf/Ingolstadt (dapd). In den Machtkampf bei Europas größter Elektronikmarkt-Kette Media-Saturn kommt Bewegung. Deutschlands größter Handelskonzern Metro kauft auch die verbliebenen Anteile des Media-Markt-Mitbegründers Leopold Stiefel. Er stärkt damit seine Position in der Auseinandersetzung mit dem verbleibenden Minderheitseigentümer Erich Kellerhals.

Der Kaufpreis für das 2,97-prozentige Beteiligungspaket beträgt rund 230 Millionen Euro, wie die Nachrichtenagentur dapd am Montag aus informierten Kreisen erfuhr. Stiefel sagte im dapd-Gespräch, er habe sich bereits im Jahr 2002 und damit lange vor dem Ausbruch der Streitereien entschlossen, seine Anteile letztlich in die Hände der Metro zu legen. Dass der Schritt nun erfolge, entspreche seiner Lebensplanung.

Doch warnte Stiefel vor einer Überdramatisierung der Auseinandersetzung zwischen den Eigentümern. „Natürlich ist es schädlich, aber nicht so dramatisch, wie es oft dargestellt wird“, sagte er. Trotz des Gesellschafterstreits sei es gelungen, die notwendigen Strukturveränderungen im Konzern auf den Weg zu bringen. Das zeige die zuletzt gute Entwicklung etwa auf dem deutschen Markt.

Kellerhals, der nach wie vor 22 Prozent der Anteile hält, verliert damit einen möglichen Verbündeten im Streit mit der Metro. Ein Ende des Konflikts ist aber auch nach dem Rückzug Stiefels nicht in Sicht. Denn die Vetorechte von Kellerhals werden dadurch nicht beeinträchtigt, wie die Metro selbst einräumt.

Hintergrund des Dauerstreits ist, dass sich Media-Markt-Mitbegründer Kellerhals bei dem Verkauf der Aktienmehrheit an die Metro weitreichende Vetorechte bei Media-Saturn hatte einräumen lassen. Diese sind der Metro inzwischen ein Dorn im Auge.

Ein schnelles Ende des Konflikts erwartet Stiefel auch nach seinem Ausscheiden nicht. Die bisher ergangenen Urteile seien „nicht klar genug“, sagte er. „Deshalb werden die Gerichte weiter entscheiden müssen.“

Kellerhals reagierte verhalten auf die jüngste Entwicklung. Über seine Vermögensverwaltungsgesellschaft Convergenta ließ er erklären: „Hierbei handelt es sich um eine private Vermögensdisposition von Herrn Stiefel. Es steht uns nicht zu, diese zu kommentieren.“

Stiefel will der Media-Saturn-Geschäftsführung auch künftig als Berater in strategischen Fragen zur Verfügung stehen und die Entwicklung des Unternehmens aktiv weiter begleiten. Die beiden Söhne Christian Stiefel, Geschäftsführer der Media Markt Management GmbH, und Michael Stiefel, Regionalmanager der Saturn Management GmbH, sind weiterhin operativ für die Unternehmensgruppe tätig.

Die Börse ließ die Entwicklung kalt. Am Montagnachmittag notierte die Metro-Aktie knapp unter dem Niveau vom Freitag.

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