Microsoft erzielt Gewinnsprung dank Windows 7
San Francisco. Der US-Softwarekonzern Microsoft hat im vierten Quartal dank starker Verkäufe seines neuen Betriebssystems Windows 7 seinen Gewinn um knapp die Hälfte erhöht und die Markterwartungen übertroffen. Das Nettoergebnis kletterte in den drei Monaten per Ende Juni um 48 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar, wie Microsoft am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Etwas langsamer, aber immer noch deutlich prozentual zweistellig, wuchs der Umsatz mit 22 Prozent auf 16 Milliarden Dollar.
Windows 7 habe besonders zu den starken Zahlen beigetragen, aber auch die Verkäufe von Office 2010 seien sehr gut gewesen, sagte Microsoft-Vorstandsmitglied Kevin Turner. Der Softwarekonzern habe in all seinen fünf Segmenten mehr umsetzen können. Überdurchschnittlich habe sich dabei der Bereich entwickelt, der das Windows-Betriebssystem entwickelt. Hier kletterte der Gewinn um 59 Prozent und die Umsätze um 44 Prozent. Seit Marktstart der Software im Oktober habe Microsoft 175 Millionen Lizenzen verkauft.
Deutlich schlechter lief es für Microsoft dagegen im Online-Service-Geschäft. In dem Segment, das die Suchmaschine Bing und das Portal MSN beinhaltet, stieg zwar der Umsatz um 13 Prozent auf 0,57 Milliarden Dollar. Allerdings weitete sich der operative Verlust auf 696 Millionen Dollar aus. Höhere Verlust verzeichnete der US-Konzern auch im Bereich Entertainment. Hier erhöhte sich zwar ebenfalls der Umsatz wegen besseren Verkäufen der Spielekonsole XBox 360 um 27 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar.
Gleichzeitig kletterte aber auch der Betriebsverlust auf 172 Millionen Dollar nach 141 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Zurückzuführen sei dies teilweise auf die Aufgabe von Kin, einer Produktfamilie von Mobiltelefonen, die Microsoft kurz nach dem enttäuschenden Marktstart wieder eingestellt hatte.