Besonders betroffen von den Preisanstiegen für Mietwohnungen sind Hamburg und Berlin. Auf den Immobilienmärkten der beiden größten Städte Deutschlands stehen alle Zeichen auch weiterhin auf Wachstum. Das ist zwangsläufig so, weil der Wohnraum immer knapper wird und die Mietspiegel nirgendwo sonst in der Bundesrepublik derartig hoch sind. Selbst im europäischen Vergleich liegen Hamburg und Berlin ziemlich weit vorne. Wer aber meint, diese Entwicklung würde sich in absehbarer Zeit relativieren, liegt leider falsch.
Mieten und Preise werden demnächst wieder angehoben
Verkaufszahlen, die regelrecht durch die Decke gehen, und ein stark gestiegenes Umsatzvolumen kennzeichnen momentan den Immobilienmarkt in der Hansestadt Hamburg. Das rege Wachstum lässt sich auch relativ leicht in Zahlen belegen, denn während sich die Zahl der Transaktionen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2009 um rund 19 Prozent auf 459 erhöhte, wuchs das Umsatzvolumen um 29 Prozent auf 886 Millionen Euro. Diese Entwicklung geht aus einem Marktbericht des international tätigen Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbeimmobilien, Engel & Völkers Commercial, hervor. Im Jahr 2010 wurde ebenfalls bekannt gegeben, dass Hamburg bei jungen Bürgern die beliebteste Stadt in Deutschland ist und der Wohnraum für Studenten und Auszubildende leider nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Befristete Wohnverhältnisse und Übergangslösungen sind an der Tagesordnung und Internetseiten wie http://www.immonet.de/ werden so häufig genutzt wie noch nie. Generell kann man sagen, dass die steigenden Einwohner- und Haushaltszahlen sowie eine prosperierende Hamburger Wirtschaft die Nachfrage nach dem ohnehin schon knapp bemessenen Wohnraum immer weiter ansteigen lassen. Die wachsende Neubautätigkeit kann dieser Entwicklung nicht in ausreichendem Maße entgegenwirken und in Berlin sieht die Sache nicht viel besser aus! Zwar wird auch hier fleißig gebaut und vor allem die „Town Houses“ sollen neuen, attraktiven Wohnraum bieten, aber der Zustrom an Neubürgern ist momentan einfach zu stark. Das wiederum führt unmittelbar zu einem weiteren Anstieg der Mieten. In Hamburg sind davon besonders die mittleren und einfachen Lagen betroffen. Muss in den mittleren Lagen mit einer Mietpreisspanne zwischen 7,50 und 11,50 Euro gerechnet werden, so liegt die Spanne in den einfachen Lagen zwischen 5,00 und 8,00 Euro pro Quadratmeter. Und wieder einmal trifft es den Mittelstand besonders hart!
Neuer Wohnraum an den falschen Stellen
In letzter Zeit las man immer wieder von Großbauprojekten, die zum absoluten Wohnraumdesaster wurden. Die besten Beispiele waren in den letzten Jahren wohl die Hamburger Speicherstadt und der Rheinauhafen in Köln. Hier entstanden zwar neue Wohnungen, doch für den durchschnittlichen Bürger sind sie völlig unerschwinglich und eine Belebung der Stadtteile blieb bisher natürlich aus.