Ohne Probleme absolvierte ein Lkw der Baureihe Volvo FH Electric eine Strecke von insgesamt ca. 600 km. Die Strecke von München bis nach Berlin hat der Elektro-Lkw erfolgreich mit nur einer Zwischenladung absolviert. DEKRA – eine unabhängige Prüfgesellschaft – hat diesen Test begleitet und verifiziert. Die erfolgreich durchgeführte Miles Challenge beweist, dass die Annahme, Elektro-Lkw seien nur in Städten zu gebrauchen, hinfällig ist.
Der Ablauf
Die Dekra-Lkw-Experten überprüften bereits vor dem Start der Miles Challenge den besagten Volvo FH Electric genau. Dabei handelte es sich um ein Serienfahrzeug, das seit September 2022 erhältlich ist. Sechs Batteriemodule mit insgesamt 540 kWh Kapazität waren im Lkw verbaut. Zwar fährt dieser elektrisch angetrieben, ist aber wie konventionelle Verbrenner-Lkw mit Assistenzsystemen wie I-See oder I-Shift ausgestattet. Vom Standort in Aschheim bei München ging es auf der ersten Etappe direkt zum Autohof Selbitz. Diese erste Etappe umfasste 286 km. Angekommen am Autohof Selbitz wurde eine Restkapazität von 10 Prozent gemessen. Der zweite Streckenabschnitt führte anschließend über 318 km nach Berlin-Wildau.
Ergebnis der Miles Challenge
Die absolvierte Strecke betrug 606 km. Bei einer praxisnahen Geschwindigkeit von 85 km/h verbrauchte der Elektro-Lkw insgesamt im Durchschnitt 106 Kilowattstunden pro 100 km. Der Lkw hatte ein Gesamtgewicht von 39 Tonnen. Der Autohof, auf dem die Zwischenladung stattfand, ist auf der Strecke München–Berlin relativ mittig gelegen. Durch die zusätzlichen technischen Systeme konnte der Elektro-Lkw wieder 119 kWh an Energie rekuperieren und hatte unter anderem deswegen bei der Ankunft in Berlin noch 35 % der Batteriekapazität in petto. Er hätte somit theoretisch noch weitere knapp 130 km fahren können.
DEKRA, die unabhängige Prüfgesellschaft, überprüfte das Ergebnis und verifizierte es. Somit ist klar: Elektro-Lkw können auch für längere Stecken eingesetzt werden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Elektro-Lkw
Wann kommen Elektro-Lkw?
Die Miles Challenge zeigt, dass eine weitestgehende Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs auch im Fernverkehr nicht mehr lang auf sich warten lässt. Schon jetzt gibt es vereinzelt Lkw-Lösungen für den Fernverkehr, die voll elektrisch fahren. Die deutlich höheren Preise von fossilen Brennstoffen könnten sich zudem als Wachstumstreiber der Elektro-Lkw herausstellen.
Warum die Zukunft dem Elektro-Lkw gehört
Auch längere Strecken sind für elektrische Lkw bei entsprechender Ladeinfrastruktur umsetzbar. Fossile Brennstoffe werden aufgrund des Klimawandels und dem Schadstoffausstoß nicht die Zukunft sein. Der einzige alternative Antrieb, der nach derzeitigem Forschungsstand wirtschaftlich ist, ist der batterieelektrische Antrieb.
Was verbraucht ein E Lkw?
Der Verbrauch von einem E-Lkw hängt wie bei Verbrennern von verschiedenen Faktoren ab. Neben Ladegewicht, Topografie und Verkehrsauslastung hängt der Verbrauch auch von dem Fahrverhalten, der Art der Straße – Autobahn, Landstraße etc. – und den Witterungsverhältnissen/Temperatur ab. Wenn Sie einen groben Richtwert haben möchten, können Sie sich an den Zahlen der Miles Challenge orientieren. Hier verbrauchte der 39 Tonnen schwere Lkw im Durchschnitt 106 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.
Wie weit fährt ein Elektro-Lkw?
Auch hier kommt es auf viele verschiedene Faktoren wie Witterung, Temperatur, den Zustand der Batterie, Topografie oder ähnliches an. Im vorgestellten Test, indem der Lkw auf Langstrecke getestet wurde, konnte er ca. 300 km am Stück zurücklegen. Bei beiden Etappen gab es Restkapazität der Batterien und dadurch Restkilometer, die theoretisch dazu gezählt werden können.