Mittelständische Unternehmen als Ziel von Cyberangriffen – so können Sie sich schützen
Die Digitalisierung hat Unternehmen in den letzten Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt. Zwar lässt sich im Großen und Ganzen eine deutliche Steigerung der Effizienz feststellen, dennoch hat die voranschreitende Digitalisierung auch ihre Gefahren. Die zunehmende Vernetzung von IT-Infrastrukturen macht Unternehmen vor allem eins: angreifbar.
Etwa alle drei Minuten registriert der Verfassungsschutz einen Cyberangriff auf ein deutsches Unternehmen. Dabei sind keineswegs nur die großen Konzerne im Fokus der Cyberkriminellen, etwa sechs von zehn Attacken richten sich an Mittelständler. Die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminelle sollte daher in jedem Fall ernst genommen werden.
Nahezu schutzlos ausgeliefert
Nahezu jedes zweite deutsche mittelständische Unternehmen ist Cyberangriffen aufgrund mangelnder IT-Sicherheit schutzlos ausgeliefert. Auch die Vorbereitungen auf einen Ernstfall sind in vielen Unternehmen mangelhaft oder gar nicht getroffen. Dabei ist das Risiko selbst opfer eines Cyberangriffs zu werden nicht zu unterschätzen, Kriminelle werden immer ideenreicher und betroffene Unternehmen mitunter schwer betroffen. Um die IT- und Datensicherheit zu erhöhen, müssen Unternehmen entsprechende Maßnahmen treffen. Eine gute Vorbereitung ist besser, als im Schadensfall mit hohen Kosten konfrontiert zu werden. Doch wo lauern die Gefahren und wie können mittelständische Unternehmen sich schützen?
Die Gründe für mangelnde IT-Sicherheit sind vielfältig
Noch immer arbeiten viele mittelständische Unternehmen mit veralteten Systemen. Darüber hinaus verfügen längst nicht alle Unternehmen über eine eigene IT-Abteilung und entsprechenden Experten. Durch die Corona-Pandemie wurde die Bedrohungslage noch einmal verschärft, da viele Unternehmen ihre Mitarbeiter im Homeoffice beschäftigen, haben Hacker oft auch über die privaten Systeme der Mitarbeiter Zugriff auf das Firmennetzwerk. Vielen Mittelständlern fehlt weiterhin ein generelles Problembewusstsein für Cyberangriffe. Entgegen weit verbreiteter Meinung sind eben nicht nur große Konzerne von Angriffen betroffen, gerade die kleinen und mittelständischen Betriebe sind öfter im Fokus von kriminellen Hackern. Für betroffene Unternehmen ist es oftmals gar nicht so einfach, einen Cyberangriff rechtzeitig zu bemerken. Bevor ein solcher Angriff tatsächlich durchgeführt sind, haben die Kriminellen das System in der Regel schon seit einiger Zeit infiltriert. Im Zweifel können IT-Systeme auch tagelang ausfallen, der technische und zeitliche Aufwand um die Systeme wieder zum Laufen zu bringen ist immens. Auch der finanzielle Aspekt ist hierbei nicht zu unterschätzen.
Cloud-Dienste werden zunehmend zum Problem
Schon seit einiger Zeit ist festzustellen, dass sich Cyberkriminelle zunehmend auf Cloud-Dienste zugreifen, um diese als Einfallstor auf Unternehmensdaten zu nutzen. Grund dafür ist die zunehmende Nutzung von entsprechenden Diensten, mittlerweile verwenden über 70 Prozent aller KMU Cloud-Dienste in ihrer Unternehmens-IT.
Welche Schutzmaßnahmen müssen Mittelständler unbedingt umsetzen?
Um sich vor Cyberangriffen bestmöglich zu schützen, müssen möglichst umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen werden. Neben technischen Maßnahmen gilt es beispielsweise auch die Mitarbeiter zu schulen und für die Bedrohung zu sensibilisieren.
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Prävention
Zunächst einmal gilt es das System vor Angriffen von außen präventiv zu schützen. Ein guter Virenschutz ist die erste Wahl, wenn es darum geht Angriffe oder auch Schadsoftware zuverlässig zu erkennen. Je nach individuellen Ansprüchen müssen Unternehmen sich für einen Virenschutz entscheiden, der alle relevanten Bereiche abdeckt. Ein effektiver Schutz muss dabei gar nicht teuer sein, kostenlose Programme findet man zum Beispiel hier: Antivirus kostenlos für PC.
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Mitarbeiterschulung
Mitarbeiter in Bezug auf Cybersicherheit zu sensibilisieren, ist unabdingbar um das Risiko von Attacken zu minimieren. Die Gefahr durch ungeschulte Mitarbeiter ist zu groß als das man darauf verzichten sollte. So werden Mitarbeiter oft mit gefälschten E-Mails zu Aktionen verleitet, die es Hackern im Anschluss einfach machen in das System einzudringen. Ist ein Schadprogramm erst einmal in das System eingedrungen, kann es oft lange Zeit unbemerkt bleiben. Auch hier ist ein guter Virenschutz die einzige Möglichkeit, entsprechende Malware zu entdecken.
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Maßnahmen für den Ernstfall
Um im Ernstfall zumindest Zugriff auf alle Daten zu behalten, ist es wichtig in regelmäßigen Abständen Sicherheitskopien des Systems anzufertigen. Sollten Hacker das System Sperren oder Daten blockieren, ist man dennoch im Besitz der Daten und kann gelassen auf Lösegeldforderungen reagieren. Zudem sollte dafür gesorgt werden, dass das IT-System im Zweifel auch dann genutzt werden kann, wenn es komplett zum Erliegen kommt. Dies wird etwa mit einem Notfallsystem möglich, welches hochgefahren wird, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Dieses Notfallsystem sollte die wichtigsten Unternehmensprozesse abbilden können.
Nach dem Angriff ist vor dem Angriff
Sofern ein Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs wurde, gilt es die Situation vollumfänglich aufzuklären. Welche Fehler haben den Angriff ermöglicht? Was kann in Zukunft getan werden, damit ein solcher Angriff nicht mehr stattfinden kann? Gibt es Optimierungspotenzial in weiteren relevanten Bereichen? Genau wie Hacker und andere Cyberkriminelle ihre Methoden immer weiter verbessern muss die IT stetig an veränderte Bedingungen angepasst und optimiert werden. Auch wenn dies mit einem gewissen Kostenfaktor verbunden ist, der Schaden, der durch einen Cyberangriff entstehen kann, ist für die meisten Unternehmen nicht abzuschätzen.